Traurige Jahresbilanz der Pressefreiheit: 50 Medienschaffende getötet
(Berlin) - Vorstandssprecher Michael Rediske blickt auf das Jahr 2020 zurück:
"Zum Ende dieses Jahres ziehen wir eine traurige Jahresbilanz der Pressefreiheit: Weltweit sind 2020 mindestens 50 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Die weitaus meisten von ihnen wurden gezielt ermordet, weil sie zu Themen wie Korruption, organisiertem Verbrechen oder Umweltzerstörung recherchierten.
Hunderte weitere Medienschaffende starben an oder mit Covid-19. Wie viele von ihnen sich infolge ihrer Arbeit mit dem neuartigen Coronavirus infizierten, ist nicht festzustellen. Mindestens drei Journalisten erlagen dem Virus, weil sie sich in Ägypten, Russland und Saudi-Arabien mutmaßlich im Gefängnis infizierten und danach nicht die nötige ärztliche Hilfe bekamen.
Das für Journalistinnen und Journalisten gefährlichste Land weltweit bleibt Mexiko. In jedem Jahr seit 2015 wurden dort zwischen acht und elf Medienschaffende wegen ihrer Arbeit ermordet. Besonders gefährlich lebten Medienschaffende 2020 daneben im Irak sowie in Afghanistan, Indien und Pakistan.
In all diesen Ländern können mächtige Kriminelle, extremistische Gruppen und zum Teil auch korrupte Politikerinnen und Politiker immer noch damit rechnen, mit Verbrechen an Medienschaffenden ungestraft davonzukommen. Dabei zielen diese Taten niemals nur auf die unmittelbaren Opfer. Jeder Mord an einer Journalistin oder einem Journalisten ist ein Anschlag auf das Recht aller Menschen, sich frei und unabhängig zu informieren.
Deshalb kämpfen wir weiter dafür, dieses Recht weltweit durchzusetzen, Medienschaffende besser zu schützen und die Feindinnen und Feinde der Pressefreiheit vor Gericht zu bringen. Bitte unterstützen Sie uns dabei, zum Beispiel indem Sie Mitglied von Reporter ohne Grenzen werden oder unsere Arbeit durch Ihre Spende unterstützen. Vielen Dank dafür!"
Ihr Michael Rediske, Vorstandssprecher
Quelle und Kontaktadresse:
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