Pressemitteilung | BUND e.V. - LV Nordrhein-Westfalen - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Transrapid-Milliarden umlenken

(Bonn) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte von Bundeskanzler Schröder und Bahnchef Mehdorn bei ihrem Treffen am 18.01.2000 einen klaren Beschluss zum Einsatz der Transrapid-Milliarden für den beschleunigten Ausbau der Bahn. Mit dem Abschied vom überteuerten Prestigeobjekt Transrapid könnten entscheidende Weichen für eine zukunftsfähige und arbeitsplatzsichernde Verkehrspolitik gestellt werden. Die Umlenkung der Transrapid-Gelder könne außerdem vom Stellenabbau bedrohte Firmen der Bahnindustrie retten.



Dr. Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des BUND: "Der Transrapid ist in Deutschland nicht nur auf der Strecke Hamburg-Berlin tot, er wäre generell ein Fremdkörper im vorhandenen Bahnnetz. Die fünf Wirtschaftsweisen haben dem ganzen Transrapid-Projekt den Totenschein ausgestellt und ihn als Lehrstück für Fehllenkungen staatlicher Projektförderung bezeichnet. Schröder und Mehdorn können jetzt für einen Quantensprung beim Bahnausbau sorgen. Mehr Güterverkehr auf die Schiene, ein Ende von Streckenstilllegungen, Neigezugtechnik und besserer Bahnservice sind Aufgaben, für die Schröder und Mehdorn mit den Transrapid-Milliarden jetzt grünes Signal geben können."



Maximal 6,1 Milliarden Mark hatte die Bundesregierung für den Bau der Transrapidtrasse eingeplant. Der BUND fordert, mit diesen Mitteln das bestehende Bahnnetz zu optimieren um auf diese Weise mehr Fahrgäste und Güter anzuziehen. Die Gelder sollen nach BUND-Auffassung in die Sanierung der Bahnlinien, den Ausbau vorhandener Trassen für den Gütertransport und die Beschaffung schneller energiesparender Neigezüge fließen. Zudem könne die Bahn durch den Einsatz von optimierter Signaltechnik auf ihren Strecken erhebliche Leistungssteigerungen erreichen.



Als wichtigste alternative Ausbaustrecken schlägt der BUND die ICE-Trasse Berlin-Hamburg (rund 1 Milliarde) sowie die Bahnlinien Hamburg-Stralsund (1,6 Milliarden), Hamburg-Uelzen-Stendal-Berlin (1,4 Milliarden), Berlin-Stralsund (1 Milliarde) und Berlin-Rostock (1 Milliarde) vor.



Timm: "Die Transrapid-Gelder müssen da eingesetzt werden, wo sie Sinn machen: Bei der Rad-Schiene-Technik. Das Transrapid-Projekt lässt sich nur dort sinnvoll umsetzen, wo ein ausgebautes Bahnsystem fehlt."

Quelle und Kontaktadresse:
BUND

NEWS TEILEN: