Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Transrapid bleibt verkehrspolitischer Unsinn

(Bonn/Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) lehnt die Pläne von Nordrhein-Westfalen und Bayern ab, den Transrapid mit Unterstützung des Bundes im Ruhrgebiet ("Metrorapid") und als Flughafenzubringer in München doch noch zu bauen. Auch wenn das am 21. Januar 2002 vorgestellte Gutachten suggeriere, die beiden Strecken seien technisch und wirtschaftlich machbar, sage dies noch lange nichts über den verkehrs- und umweltpolitischen Sinn des Vorhabens aus. Den immens hohen Kosten stehe weder ein entsprechender Fahrgastzuwachs noch eine deutliche Umweltentlastung gegenüber. Der VCD fordert die Ministerpräsidenten Clement und Stoiber daher auf, die unsinnigen Prestigeobjekte zu Gunsten des bestehenden Nahverkehrs fallen zu lassen.

Thomas Schaller, Bundesvorsitzender des VCD: "Der Transrapid würde beim Bau und im Unterhalt Unsummen aus den öffentlichen Kassen verschlingen. Allein im Bundeshaushalt sind 2,3 Milliarden Euro als Baukostenzuschuss vorgesehen. Schon jetzt fehlt Geld, um den vorhandenen Schienenverkehr zu erhalten, auszubauen und zu verbessern. Im Ergebnis würde der Transrapid weniger umweltfreundlichen Nahverkehr, schlechteren Service für die Fahrgäste und nicht zuletzt eine gigantische Steuerverschwendung bedeuten."

Wenn sich Berichte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom 18. Januar 2002 bestätigten, die von gravierenden Rechenfehlern zu Gunsten der Wirtschaftlichkeit bei der nordrhein-westfälischen Strecke sprechen, zeige sich erneut, dass alle Prognosen über den wirtschaftlichen Erfolg des Transrapid-Projekts nichts als Schönrechnerei seien. Nach Ansicht des VCD kann in den bestehenden Nahverkehrsstrukturen mit weitaus weniger Geld deutlich mehr für die Entlastung von Umwelt und Straße erreicht werden.

Annette Volkens, Verkehrsreferentin des VCD: "Um mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, sind gezielte Investitionen für ein modernisiertes Schienennetz, neue Fahrzeugtechniken, dichtere Fahrzeittakte und besseren Kundenservice notwendig. Ein konkurrierendes Parallelsystem Transrapid, das teure Fahrpreise bringt, umständliches Umsteigen bedeutet und mehr Energie verbraucht als der herkömmliche Schienenverkehr, ist der falsche Weg."

Auch der voraussichtliche Fahrzeitgewinn rechtfertige das Vorhaben in keiner Weise. Auf der Strecke von Düsseldorf nach Dortmund betrage er nur 10 Minuten im Vergleich zur schnellsten Regionalbahn-Verbindung. Diesen Wert könne beispielsweise eine Regionalbahn mit modernster Antriebstechnik wesentlich kostengünstiger und umweltschonender erreichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510

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