TourNatur 2013: Gewinner des Wettbewerbs "Gesichter der Wegearbeit" stehen fest / "Kreativ und nachhaltig"
(Kassel) - Der ehemalige Bundesumweltminister Professor Dr. Klaus Töpfer hat heute die drei Sieger des Wettbewerbs "Gesichter der Wegearbeit" ausgezeichnet. Die Wettbewerbsbeiträge zeigen, wie nachhaltig und kreativ die Arbeit der Ehrenamtlichen heute ist.
Der ehemalige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Professor Dr. Klaus Töpfer, betonte in Düsseldorf den Wert der ehrenamtlichen Arbeit. "Das ehrenamtliche Engagement der vielen tausend in den Deutschen Wandervereinen engagierten Menschen verhindert nicht nur, dass sich Menschen verlaufen, es ist auch ein unverzichtbarer Bestandteil für den Naturschutz und Fundament des wachsenden Wandertourismus", so Töpfer, der auch Schirmherr der Kampagne "Zeichen setzen - 130 Jahre engagiert für Wanderwege" des Deutschen Wanderverbandes (DWV) ist. Mit der Kampagne gibt der Verband den bisher in der Öffentlichkeit nahezu unsichtbaren rund 20.000 ehrenamtlich in den Wandervereinen arbeitenden Menschen ein Gesicht. Diese Menschen kümmern sich etwa 350.000 Stunden jährlich um über 200.000 Kilometer Wanderwege - doch kaum jemand nimmt Notiz davon.
Im Rahmen des Wettbewerbs "Gesichter der Wegearbeit" haben bundesweit Ehrenamtliche aus Wandervereinen ihre Arbeit vorgestellt. Aus den Bewerbungen nominierte eine Jury Anfang August zehn Beiträge, aus denen während der Messe TourNatur die drei Gewinner ausgewählt wurden. Stellvertretend für ihre Ortsgruppen bekamen die Gewinner Preisgelder in Höhe von insgesamt 6.000 Euro. Mit diesem Geld unterstützt die Messe Düsseldorf GmbH den gemeinsam vom DWV und der Messe organisierten Wettbewerb im Rahmen der Ehrenamtskampagne. Töpfer: "Die drei Gewinner des Wettbewerbs zeigen besonders deutlich, wie kreativ und zugleich nachhaltig die Arbeit dieser Ehrenamtlichen ist."
Mit dem ersten Platz für ihre Arbeit belohnt wurden Birte Eilers, Anke Heidemann und Uwe Kühn vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV). Das Engagement des SGV-Teams beschränkt sich keineswegs auf die Arbeit im Gelände, sondern umfasst auch die digitale Wegeverwaltung, die Pflege einer Homepage, Lehrveranstaltungen an der Volkshochschule und vieles mehr. All das wird sichtbar gemacht in Form des so genannten "Wittener Mosaiks". In diesem Mosaik hat jeder der vielen Arbeitsbereiche des Teams aus Witten eine eigene Farbe. Mit dem Fortschritt der Arbeiten wird auch das Mosaik zunehmend bunter. Am Ende steht ein besonders farbenfrohes Bild. Die Jury, bestehend aus Heidrun Schuck, Verbandswegewartin beim DWV, Helmut Winkler, TourNatur-Director bei der Messe Düsseldorf GmbH, und Wilfried Schmidt, ehemaliger DWV-Verbandswanderwart, lobte den Wettbewerbsbeitrag als außerordentlich kreativ und gut strukturiert. Außerdem lege das Team viel Wert darauf, dass die Arbeit der Wegemarkierer von vielen Menschen wahrgenommen werde. Schuck: "Was nützt die beste Arbeit wenn davon niemand etwas mitbekommt." Das Team nahm stellvertretend für die Abteilung Witten 3.000 Euro mit nach Hause.
Den zweiten Platz bekam Verena Heer vom Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein. Der Verein kann sich nun über 2.000 Euro Preisgeld freuen. Heer kam bereits im Alter von neun Jahren zur Wegearbeit und engagiert sich seitdem in ganz Nordhessen. Die heute 17-jährige besitzt inzwischen einen reichen Erfahrungsschatz: Urwaldsteig Edersee, Kellerwaldsteig oder Grimmsteig - Heer hat nahezu alle großen Wege in Nordhessen mitmarkiert. Außerdem hat sie geholfen, die Zertifizierung von Diemelsteig und Uplandsteig als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" vorzubereiten. Oberste Priorität hat für Heer die Nachhaltigkeit ihrer Arbeit. Nicht zuletzt deswegen nimmt sie die Markierungsrichtlinien des Deutschen Wanderverbandes sehr ernst.
Der dritte Platz schließlich ging in den Süden Deutschlands an den Schwarzwaldverein. Der ehemalige Bundesminister überreichte stellvertretend für die Ortsgruppe Waldshut-Tiengen Herrmann Schramm, Susanne und Alexander Büche sowie Herbert Dittrich und Kurt Neugard einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro. Das Team betreut 240 Kilometer Wanderwege und versucht, auch jüngere Menschen für die Wegearbeit zu gewinnen. So bauten die Ehrenamtlichen zusammen mit Schülern der Kooperationsklasse der Hauptschule Gurtweil eine marode Brücke wieder auf und sorgten auf dieses Weise für die gefahrlose Begehbarkeit des entsprechenden Weges.
Kriterien für Platzierung im Wettbewerb unter den besten Drei waren die Originalität der Beiträge, ihr Vorbildcharakter für andere Vereine und ihr Wert im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Arbeit. Jurymitglied Wilfried Schmidt: "Ganz oben stand natürlich die besondere ehrenamtliche Leistung." Diese besondere Leistung haben Schmidt zufolge eigentlich sämtliche Wettbewerbsbeiträge gezeigt. Und zumindest die Vertreterinnen und Vertreter der zehn für die Endrunde nominierten Beiträge wurden auf der Bühne in Düsseldorf denn auch mit einer Urkunde geehrt. Helmut Winkler meint, dass gleichwohl alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge einen Preis verdient hätten. "Ich war überrascht, wie innovativ im Ehrenamt gearbeitet wird", so der Messe-Director.
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