Tourismus muss Geschäftsmodelle neu ausrichten und investieren
(München/Kirchheim) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. weist im Rahmen eines Kongresses auf der Landesgartenschau in Kirchheim auf die herausragende Rolle des Tourismus für Bayern hin. "Mit mehr als 38 Millionen Gästeankünften im Jahr 2023 und rund 550.000 Beschäftigten ist Bayern mit Abstand Tourismusland Nummer eins in Deutschland. Dabei sieht sich die Branche mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, nicht zuletzt auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. Zudem spürt die Branche den Klimawandel in besonderer Weise, beispielsweise wird die Skisaison kürzer. Oder extreme Wetterereignisse sorgen für steigende Kosten. Klimaneutrales und nachhaltiges Wirtschaften wird bei den Unternehmen der Branche immer mehr zur Handlungsmaxime, um Gästen einen erholsamen Aufenthalt auch unter einem sich verändernden Klima zu ermöglichen und gleichzeitig für Einheimische einen attraktiven Lebensraum zu bewahren. Die Betriebe müssen daher ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten und umfangreich investieren. Eine nachhaltig erfolgreiche Tourismuswirtschaft trägt wesentlich zur Zukunftsfähigkeit unseres Standorts bei", sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Michaela Kaniber MdL, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus ergänzt: "Nachhaltigkeit im Tourismus ist in meinen Augen eine Gemeinschaftsaufgabe - im Betrieb, in den Destinationen und in ganz Bayern. Mir ist es dabei ein Herzensanliegen, die Bevölkerung und die Wirtschaft vor Ort aktiv mitzunehmen um gemeinsam den Weg zu einem nachhaltigen, werteorientierten Tourismus zu schaffen. Viel wichtiger als neue Übernachtungs-Rekorde sind der Aufenthaltswert für die Gäste und die Lebensqualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Einheimischen. Das eine bedingt das andere! Denn: Unsere wunderschönen bayerischen Reiseziele sind nicht nur Erlebnisraum für Gäste aus aller Welt, sondern auch unser aller Lebensraum. Wir alle im Tourismus sind Gestalter und Gestalterinnen dieses Lebensraums. Es geht um ein angenehmes Miteinander für alle - für Einheimische und Gäste gleichermaßen. Erholungswert, Lebensqualität und Tourismusakzeptanz gehen Hand in Hand."
Bei den Klimaschutzmaßnahmen müssen die ökonomischen und sozialen Folgen für Unternehmen und ihre Beschäftigte in den Blick genommen werden, fordert die vbw. "Bei Berichts- und Nachweispflichten braucht es dringend mehr Praxistauglichkeit. Vor dem Hintergrund der hohen Energiekosten und der Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz müssen die Entlastungen für die Branche, die im Rahmen der Haushaltsverhandlungen in Aussicht gestellt wurden, auch kommen und ausreichend dimensioniert sein. Die Unternehmen brauchen eine gezielte Unterstützung bei der Transformation", fordert Brossardt und ergänzt: "Auch der eklatante Arbeits- und Fachkräftemangel bereitet uns Sorgen. Zwar hat sich in Sachen Erwerbsmigration zuletzt einiges getan. Aber es ist dringend erforderlich, das berufliche Potenzial von Geflüchteten besser zu nutzen", fordert Brossardt.
Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft
Lena Grümann, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Joseph-Str. 5, 80333 München
Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376