Tourismus: Deutschland lockt 111 Millionen Urlauber
(Köln) - Die Deutschen haben im vergangenen Jahr mit 55,5 Milliarden Euro fast 4,3 Prozent weniger im Ausland ausgegeben als 2001. Die politischen Krisen rund um den Globus, die miese Wirtschaftslage sowie der Wunsch nach mehr Flexibilität und Individualität lassen die Bundesbürger zögern, teure Fernreisen zu buchen. Von diesem Trend könnten die Hoteliers und Gastwirte zwischen Sylt und Berchtesgaden profitieren.
Im Jahr 2002 stiegen jedenfalls in den Hotels, Ferienwohnungen und Jugendherbergen sowie auf den Campingplätzen hierzulande etwas über 111 Millionen Urlauber ab nur ein leichter Rückgang um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl der Übernachtungen schrumpfte auf hohem Niveau lediglich um 2,5 Prozent auf 338,7 Millionen. Gut ein Viertel davon vermeldeten die Küstenregionen an Nord- und Ostsee. Im Bundesländer-Ranking führt allerdings Bayern, wo die Gäste insgesamt gut 70,8 Millionen Nächte verbrachten. Die höchsten Zuwachsraten gab es hingegen im Norden Hamburg zählte 6,5 Prozent mehr Übernachtungen als 2001, Mecklenburg-Vorpommern 6,3 Prozent.
Ferien in Deutschland sind vor allem bei den Bundesbürgern selbst beliebt mit 18 Millionen kam im Jahr 2002 nicht mal ein Sechstel aller in Deutschland gezählten Touristen aus dem Ausland. Immerhin schwoll der Strom der Besucher aus der Ferne gegenüber 2001 um 0,6 Prozent an. Dabei entfielen rund 72 Prozent der Übernachtungen ausländischer Reisender auf Europäer. Allein die Niederländer verbrachten 2002 fast 5,7 Millionen Nächte in deutschen Beherbergungsstätten. Die zweitwichtigste Urlaubernation sind die Amerikaner. Sie quartierten sich knapp 4 Millionen Mal in den Hotels von Heidelberg, München und Co. ein gefolgt von Engländern, Schweizern und Italienern.
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