Torbranche weiter im Aufwärtstrend!
(Ratingen) - Die deutsche Torbranche peilt ihr viertes Wachstumsjahr in Folge an. Dank gefüllter Auftragsbücher und trotz eines zunehmend unsicheren Konjunkturumfeldes wird ein Produktionsanstieg von 3 Prozent als realistisch für dieses Jahr angesehen. 2007 waren es bei einem Umsatzrekordergebnis von 1,75 Milliarden Euro rd. 6 Prozent mehr.
Auf der Basis einer robust positiven Grundstimmung in wichtigen Abnehmerbereichen - insbesondere im Maschinen- und Automobilbau, in der Elektro- und Chemieindustrie, im Logistik- und Lebensmittelsektor sowie in Handel und Handwerk -, einem hohen Auftragsüberhang, der das Auftaktgeschäft im ersten Quartal 2008 bereits kräftig unterstützt hat, einer nach wie vor starken Entwicklung im Wirtschaftsneubau und einem ungebrochen positiven Exporttrend in Europa glaubt die deutsche Torbranche, ihren Wachstumskurs in diesem Jahr fortsetzen zu können. Verbandschef Dr. Claus Schwenzer, der den BVT Verband Tore seit 2002 vorsteht, hält ange-sichts der heutigen Datenlage eine weitere Steigerung des Rekorder-gebnisses von 2007 für die Branche machbar: Bis zu 3 Prozent Produktionswachstum sind ohne weiteres drin!
Im abgelaufenen Geschäftsjahr produzierten Tor-/Torkomponentenhersteller Erzeugnisse im Wert von gut 1,7 Milliarden Euro, was bereinigt um einige branchenfremde Einflüsse einen An-stieg von mehr als 5 Prozent entsprach. Der geschätzte Umsatz belief sich auf rd. 1.775 Millio-nen Euro und übertraf damit das starke Vorjahresergebnis um 6 Prozent. Dass dieses nicht ganz erreicht wurde, als der Umsatz noch um 10 Prozent zulegen konnte, lag vor allem an dem Produktionsknick im Garagentorbereich im vierten Quartal 2007, ein Tribut an das schwach ausgeprägte Geschehen im privaten Wohnungsbau in Deutschland.
Überhaupt hinkte das Inlandsgeschäft deutlich der Geschäftsentwicklung im Export hinterher. Während der Inlandsabsatz einschließlich Importe von Toren nur einen Zuwachs von 3,5 Pro-zent auf 1,44 Milliarden Euro vermelden konnte, wuchsen die Ausfuhren mit Toren auf den ebenfalls neuen Rekordwert von über 400 Millionen Euro, was einer Exportquote von mittler-weile 23 Prozent entspricht. Zehn Jahre zurück lag diese Quote noch unter 10 Prozent. Die von Jahr zu Jahr expandierende Exportstärke unterstreicht die führende Wettbewerbsposition der deutschen Torindustrie und ihrer Helfer in Europa. Zwar heißen die angestammten Exportmärkte nach wie vor Frankreich, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Benelux-Länder, Spanien und Schweden, aber es sind auch Märkte wie Polen (an 4. Stelle!), Russland, Tschechische Republik und Ungarn unter den 15 wichtigsten Abnehmerländern zu finden.
Das Wirtschaftsgeschehen im Inland war und ist für die Torbranche keineswegs optimal. Über die verbesserungswürdigen wirtschafts- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen und die aktuelle Schwäche des privaten Wohnungsbaues hinaus leidet die Branche erneut unter exorbi-tant steigenden Vormaterialpreisen. So hat die Stahlbranche die Verkaufspreise für Flach- und Langstahlprodukte im 1. und 2. Quartal 2008 so stark erhöht wie zuletzt im Jahre 2004. Eine anteilige Weitergabe solcher Preisschübe in den eigenen Verkaufspreisen gelingt den mittel-ständischen Torbauern nur bedingt und ist im täglichen Umgang mit Generalunternehmern aus dem Bausektor oder mit marktmächtigen Investoren aus den Kernabsatzmärkten ein mehr als schwieriges Unterfangen. Die Folgen sind deutlich geringere Renditen im Torgeschäft, die mit den zuvor erwähnten Umsatz- bzw. Produktionszuwächsen nichts gemein haben.
Trotzdem geben sich die Torhersteller und ihre Zulieferer im Rahmen der aktuellen BVT-Frühjahrsumfrage zur Lage- und Trendbeurteilung in der Mehrheit verhalten optimistisch. Die aktuelle Lage nach den ersten vier Monaten wird erfreulich günstig beurteilt. So berichteten 67 Prozent bzw. 59 Prozent der Befragten von einem steigenden Auftragseingang bzw. Umsatz, während ein Fünftel bzw. ein Drittel von ihnen eine gleichbleibende Entwicklung konstatierte. Der Positivsaldo fiel zwar im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus, doch war dies zum jetzigen Zeitpunkt des auslaufenden Konjunkturzyklus erwartet worden. Was die Entwicklung bis zum Herbst 2008 betrifft, so wird die positive Erwartungshaltung immer noch als günstig eingestuft. 52 Prozent der teilnehmenden Betriebe rechnen mit steigenden Auftragseingängen, 48 Prozent auch mit höheren Umsätzen. Jeweils 44 Prozent erwarten eine gleichbleibende, d. h. unter dem Strich zufriedenstellende Entwicklung.
Die Verkaufspreise werden bis zum Herbst weitestgehend stabil gehalten, nachdem die Branche im Jahre 2007 ihre Marktpreise lt. Erzeugerpreisstatistik des Statistischen Bundesamtes bis zu 3,4 Prozent und auch zu Beginn dieses Jahres leicht anheben konnte. Es bleibt abzuwarten, ob die jetzt eher gedämpft optimistischen Einschätzungen noch den Trend unterstützen, neue Mit-arbeiter einzustellen. Dies war zumindest im zweiten Halbjahr 2007 zunehmend der Fall, wo-durch der langjährige Personalabbau in der Branche zum Stillstand kam.
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