Pressemitteilung | DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.

Tödliches Spielzeug: DLRG warnt vor Schwimmsitzen für Kleinkinder

(Bad Nenndorf) - Angesichts mehrerer Unfälle mit Kleinkindern rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Eltern dringend vom Gebrauch so genannter Schwimmsitze und Sitzringe ab. Insbesondere in offenen Gewässern können die häufig auch als Gummitier mit Hals angebotenen Sitze für die Kleinen zur tödlichen Falle werden. So konnten im Mai zwei Kinder nur durch die Aufmerksamkeit anderer Badegäste gerettet werden. In beiden Fällen hatten die 3- und 4-jährigen Kinder mit ihren Gummitieren im Meer gespielt und waren durch den Wind vom Ufer abgetrieben worden. In einem Fall kenterte das Kind mit dem Sitz und wurde mit dem Kopf unter Wasser gedrückt. Ähnliche Fälle mit tödlichem Ausgang sind aus Frankreich bekannt.

„Als Hilfsmittel für die Wassergewöhnung sind die Sitze völlig ungeeignet, weil sie den direkten Kontakt mit dem Wasser verhindern und zudem eine trügerische Sicherheit vermitteln“, betont Helmut Stöhr, Leiter Ausbildung im Präsidium der DLRG. „Auch als Lernhilfe für das Schwimmen sind sie nicht zu gebrauchen, da Kleinkinder im Alter bis zu vier Jahren motorisch noch nicht in der Lage sind, das Schwimmen zu lernen und insbesondere nicht mit diesem Hilfsmittel.“ Schlimmer noch: Selbst im flachen Wasser fehlt Kindern dieser Altersgruppe oft die Fähigkeit, sich nach einer Kenterung wieder aufzurichten und sich so selbst zu retten. Auch angeblich sichere Sitze, aus denen die Kinder sich nach Herstellerangaben selbst befreien könnten, sind daher potenzielle Todesfallen.

Die größte privaten Schwimmausbildungsorganisation in Deutschland rät statt dessen zur Teilnahme an einem systematischen Wassergewöhnungskurs und – im Urlaub am Meer – zum gemeinsamen Spielen der Kinder und Eltern im flachen Wasser.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf Telefon: 05723/9550, Telefax: 05723/955519

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