Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Tierseuchenpolitik der EU jetzt überprüfen

(Bonn) - Mit Nachdruck hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, als derzeitiger Präsident des europäischen Bauernverbandes COPA in einem Gespräch mit der EU-Ratspräsidentin, der Belgierin Annemie Neyts-Uyttebroeck, in Brüssel darauf gedrängt, dass die Neuausrichtung der Tierseuchenbekämpfung hohe Priorität der Politik der Europäischen Union einnehmen müsse. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um neue, wirksamere Wege in der Bekämpfung von Tierseuchen wie MKS oder Schweinepest einzuschlagen",betonte Sonnleitner. Die Bauern hätten kein Verständnis dafür, wenn die Europäische Kommission als Folge des Rückganges von MKS-Fällen in der EU jetzt zur Tagesordnung zurückkehren würde. Die erneuten Ausbrüche von MKS in Großbritannien und die weltweite Situation bei Tierseuchen verlange unverzüglich die Überprüfung der derzeitigen Nicht-Impfpolitik. Dies erfordere auch die Aufgabe von Handelsbeschränkungen, falls bei Tierseuchen geimpft wird.

Übereinstimmend sahen Sonnleitner und Neyts-Uyttebroeck auch die Notwendigkeit einer Verbesserung und Stärkung der Lebensmittelsicherheit durch eine Europäische Lebensmittelbehörde. Auf Grund stetiger Innovationen bei den Produktionsverfahren und Anwendung modernster Technik sowie zügiger Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse arbeiteten die deutschen Bauern kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erzeugten Nahrungsmittel, die heute schon zu den qualitativ hochwertigsten gehörten, betonte Sonnleitner. Die Bauern würden ihre Produktionsverfahren nach den Prinzipien einer nachhaltigen Landbewirtschaftung und artgerechten Tierhaltung ausrichten. Doch die weltweite Handelspolitik, die zunehmend der Globalisierung unterliege, dürfe diese erreichten Qualitäts- und Sicherheitsstandards in der heimischen Nahrungsmittelproduktion nicht unterlaufen. Dies würde sonst zu Lasten der Bauern und Verbraucher gehen.

Das Gespräch mit der Ratspräsidentin nutzte Sonnleitner auch, um die Positionen des Berufsstandes zu Überprüfung der Agenda 2000 und zu den WTO-Verhandlungen im Vorfeld der kommenden Sitzung in Katar darzulegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/8198239 Telefax: 0228/8198231

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