Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Tierschutzbund fordert Tiertransportverbot in Drittstaaten

(Bonn) - Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Initiative zu einer Überarbeitung der europäischen Transportverordnung für landwirtschaftliche Tiere. Die Mehrheit des EU-Agrarrats sprach sich gestern für ein Positionspapier mit konkreten Forderungen zu Tiertransporten aus, welches von Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Schweden und Deutschland eingebracht wurde. Gleichzeitig weist der Deutsche Tierschutzbund aber darauf hin, dass die Bundesregierung auch national aktiv werden kann und muss, um Tiertransporte in Länder außerhalb Europas zu unterbinden.

"Die im Positionspapier vorgeschlagenen Änderungen der EU-Transportverordnung sind nicht ausreichend, wären aber dennoch ein großer Fortschritt. Dass beispielsweise Schlachttiere für maximal acht Stunden transportiert werden dürfen, ist positiv. Dasselbe muss jedoch für Tiere gelten, die nicht zum Schlachthof, sondern zum Mastbetrieb gebracht werden", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Langfristiges Ziel müsse sein, dass Tiertransporte in der EU nicht lediglich unter besseren Bedingungen durchgeführt werden, sondern grundsätzlich nur noch über kurze Distanzen stattfinden. Transporte in Länder außerhalb Europas müssten gestoppt werden. Anstelle lebender Tiere müsse zukünftig Fleisch bzw. genetisches Material transportiert werden.

Nationales Verbot ist möglich
Der Deutsche Tierschutzbund betont zudem, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die Bedingungen in der Praxis ändern. Die EU hat eine Überarbeitung der bestehenden EU-Transportverordnung angekündigt und will bis Ende 2023 einen Vorschlag vorlegen. "So viel Zeit haben wir nicht. Deutschland muss jetzt eine Vorreiterrolle übernehmen und Transporte in Staaten außerhalb Europas verbieten", so Tierschutzbund-Präsident Schröder. Ein Verbot der Transporte in bestimmte Drittstaaten, die die Mindeststandards bei Haltung und Schlachtung nicht einhalten, könnten die deutschen Bundesländer einheitlich aussprechen, wie eine aktuelle Ausarbeitung1 der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages darstellt. So könnten Langstreckentransporte von Deutschland aus zeitnah beendet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle In der Raste 10, 53129 Bonn Telefon: (0228) 604960, Fax: (0228) 6049640

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