Tierschutzbund fordert Tiertransport-Verbot in Länder außerhalb Europas
(Bonn) - Zum heutigen internationalen Tag gegen Tiertransporte kritisiert der Deutsche Tierschutzbund, dass Deutschland Transporte in Länder außerhalb Europas nicht verbietet. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein sofortiges Verbot dieser tierquälerischen Praxis und fordert auch das neue EU-Parlament zum Handeln auf.
"Der barbarische Handel mit lebenden Tieren rund um den Globus muss beendet werden. Deutschland darf sich nicht weiter hinter der EU verstecken, um die eigene Untätigkeit zu verschleiern, sondern sollte eine Vorreiterrolle übernehmen", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Auch das neue EU-Parlament sei gefordert, Tiertransporte in Staaten außerhalb Europas zu verbieten. "Es ist ein Armutszeugnis für Deutschland und die EU, dass Tierschützer seit Jahren dasselbe fordern müssen, weil sich schlichtweg nichts bewegt, obwohl die gravierenden Missstände seit langem bekannt sind."
Die aktuelle EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport stammt aus dem Jahr 2005, hat aber - auch im Vergleich zu den Bestimmungen zuvor - keine hinreichenden Verbesserungen für Tiere auf Transporten gebracht. Die versprochene umfassende Überprüfung der EU-Tierschutztransportverordnung und im Vorfeld geführten Diskussionen und Gutachten - auch der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) - ließen verhalten auf ein Verbot von Lebendtierexporten hoffen. Ende 2023 machte der Verordnungsentwurf diese Hoffnung jedoch zunichte. Die EU verpasste die Chance, auf einen reinen Handel mit Fleisch bzw. Schlachtkörpern umzusteigen und kündigte nur schwache Änderungen an den Transportvorschriften an.
Jedes Jahr werden aus der EU mehr als vier Millionen lebender Tiere - größtenteils Rinder und Schafe - auf tage- und sogar wochenlangen Transporten auf der Straße und dem Seeweg über Kontinente transportiert. Für die Tiere sind diese Transporte eine Tortur. Auf engstem Raum zusammengepfercht, leiden sie unter extremen Temperaturen, der Enge und einer unzureichenden Versorgung mit Wasser. Besonders leidvoll sind tage- oder sogar wochenlange Überfahrten mit Schiffen über das Mittelmeer. Die Belüftung auf den ausgemusterten Autofähren oder Frachtern ist unzureichend, eine vernünftige Fütterung und das Tränken der Tiere sowie saubere Einstreu sind nicht immer gewährleistet. In den Zielländern wie in Nahost, Nordafrika oder Ägypten werden die Tiere - sofern sie die Fahrt überstehen - dann meist ohne Betäubung geschlachtet.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
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