Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Tierschutz-Gala in Berlin: Engagierte Tierschützer mit Deutschem Tierschutzpreis geehrt

(Bonn) - Mit dem Deutschen Tierschutzpreis hat der Deutsche Tierschutzbund heute den Argenhof, einen Lebenshof für Tiere im baden-württembergischen Amtzell, geehrt. Tiere, die nirgendwo sonst eine Chance hätten und teils von der Euthanasie bedroht sind, finden hier ein liebevolles Zuhause. In der Kategorie „Stimme für die Tiere“ ging die Auszeichnung an Content Creator und Tierschützer Malte Zierden, der auf Tierrettungseinsätzen in Kriegs- und Krisengebieten im Einsatz ist, auf Social Media über Tierleid aufklärt und für Missstände sensibilisiert. Dr. Ingrid Röschke aus Eisenach in Thüringen erhielt für ihr langjähriges Engagement für Igel und Wildvögel den Deutschen Tierschutzpreis in der Kategorie „Lebenswerk“. Der Publikumspreis ging an die Burg Nagezahn im brandenburgischen Werneuchen, welche Nagetieren und Kaninchen in Not ein Zuhause schenkt und wichtige Aufklärungsarbeit leistet. Der Deutsche Tierschutzpreis zeichnet Menschen aus, die sich tagtäglich mit großer Leidenschaft für Tiere einsetzen. Als Partner des Deutschen Tierschutzpreises stiften die Marken Whiskas und Pedigree und das Magazin „Ein Herz für Tiere“ unter anderem die Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro.

„Die Preisträger, die die Jury aus über 500 Bewerbungen um den Deutschen Tierschutzpreis auswählen durfte, haben unseren größten Respekt verdient. Ihr Engagement macht Mut und gibt Hoffnung. Ohne diese Persönlichkeiten, die oft mit eigenem Verzicht für die da sind, die selbst keine Stimme haben, wäre unsere Republik ärmer. Unsere diesjährigen Preisträger stehen dabei auch stellvertretend für viele Menschen und Projekte, die für den praktischen Tierschutz in Deutschland unentbehrlich sind“, sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Viele bekannte Persönlichkeiten ließen es sich nicht nehmen, den Preisträgern bei der Gala ihre Wertschätzung auszudrücken. Die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari bedankte sich bei den Tierschützern, die „tagtäglich Großes leisten“ und betonte in ihrem Grußwort: „Den Preisträgern gilt all mein Respekt und all mein Dank und sie erfüllen mich mit Hoffnung auf eine bessere Zukunft für unsere tierlichen Mitgeschöpfe.“ Aljosha Muttardi und Vanessa Tamkan ehrten die Preisträger mit ihren Laudationen. Als Moderatorin führte Anastasia Zampounidis die rund 250 Gäste im Berliner Humboldt Carré durch den Abend. Sängerin Leslie Clio sorgte für das musikalische Rahmenprogramm.

Deutscher Tierschutzpreis für den Argenhof

Über den diesjährigen Deutschen Tierschutzpreis und ein Preisgeld von 6.000 Euro, gestiftet von Whiskas und Pedigree, konnten sich Christiane Rohn und das Team vom Argenhof freuen. Auf siebeneinhalb Hektar hat Rohn vor 25 Jahren bei Amtzell in Baden-Württemberg ein Refugium für Tiere geschaffen. Die Tierschützer kümmern sich um rund 180 Individuen, vor allem Pferde und verhaltensauffällige Hunde, denen durch intensives Hundetraining ermöglicht wird, Unsicherheit, Ängste und Aggressionen zu bewältigen. Aber auch Katzen, Ziegen, Schafe, Lamas, Rinder, Gänse, Enten, Hühner, Schweine und verschiedene Wildtiere leben in der einmaligen Einrichtung. Verwaiste oder verstoßene Tierkinder ziehen die Helfer mit der Flasche groß. „Auf dem Argenhof finden Tiere, die nirgendwo sonst eine Chance haben, ein liebevolles Zuhause auf Lebenszeit. Viele dürfen zum allerersten Mal erfahren, wie sich ein Zusammenleben mit Menschen in gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Rücksichtnahme anfühlt“, so Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder in seiner Laudatio. Durch Kooperationen mit Schulen und sozialen Institutionen wird der Argenhof auch zur Begegnungsstätte, der das Wissen und die Werte des Tierschutzes weiterträgt.

Malte Zierden erhebt seine Stimme für die Tiere

In der neuen Preiskategorie „Stimme für die Tiere“ ging der Deutsche Tierschutzpreis an Malte Zierden aus Hamburg. Der beliebte Content Creator und Tierschutzaktivist nimmt seine Social-Media-Community mit auf Tierrettungseinsätze in Kriegs- und Krisengebieten, klärt über Tierleid auf und sensibilisiert für Missstände. Mit bewegenden Videos trägt er zu einer mitfühlenderen Mensch-Tier-Beziehung und mehr gesellschaftlicher Wertschätzung auch gegenüber verachteten oder vergessenen Tieren wie Stadttauben oder behinderten Tierheimtieren bei. „Malte lässt uns verstehen, dass Tiere Individuen sind. Er schafft Bewusstsein für Empathie. Sein Einsatz zeigt uns, dass Mitgefühl keine Grenzen haben sollte“, so Aljosha Muttardi in seiner Laudatio.

Tierschützerin aus Eisenach für Lebenswerk ausgezeichnet

Für ihr jahrzehntelanges Engagement erhielt Dr. Ingrid Röschke den Deutschen Tierschutzpreis für das tierschützerische Lebenswerk. Seit fast 40 Jahren pflegt die in Eisenach lebende pensionierte Biologie-Lehrerin Wildvögel und Igel in ihrer privaten Pflegestelle. Diese ist mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Pro Jahr päppelt Röschke fast tausend Tiere sachkundig und voller Fürsorge auf. Dabei wird sie nicht müde, auch über die Gefahren für heimische Wildtiere durch Mähroboter oder Gifte aufzuklären. Da Röschke den Preis nicht persönlich in Berlin entgegennehmen konnte, überraschte Jurymitglied Stefanie Hertel sie zuhause in Thüringen. Die Sängerin und Tierschutzbotschafterin des Deutschen Tierschutzbundes betonte: „Dr. Ingrid Röschke leistet großartige Arbeit. Der Tierschutz wird in ihrer Pflegestelle wahrhaftig gelebt.“ Die Auszeichnung in der Kategorie „Lebenswerk“ ist mit 3.000 Euro dotiert, gestiftet von Whiskas und Pedigree.

Tierschutz-Community kürt Burg Nagezahn zum Sieger

In einer Online-Abstimmung konnte sich die Burg Nagezahn aus Werneuchen in Brandenburg durchsetzen: Der Lebenshof erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Publikumspreis, gestiftet von „Ein Herz für Tiere“. In ihrer vor fast zehn Jahren gegründeten Einrichtung beherbergen Natascha Junker und Rico Gürtler etwa 70 gerettete Chinchillas, Degus, Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse und Hamster. Sie leben in großzügig gestalteten und auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Lebensräumen. „Burg Nagezahn ist eine sichere, gar königliche Festung für Nagetiere und Kaninchen. Hier werden ihre körperlichen und seelischen Verletzungen geheilt, hier dürfen die Tiere endlich artgerecht leben“, betonte Laudatorin Vanessa Tamkan. Da auch kleine Heimtiere eine große Verantwortung bedeuten, welche oft unterschätzt wird, ist das Team der Burg Nagezahn deutschlandweit mit Infoständen unterwegs und bemüht sich online um Aufklärung über die Bedürfnisse der kleinen Heimtiere.

Nominiert in der Kategorie „Publikumspreis“ waren neben der Burg Nagezahn auch Claudia Hennig aus Sachsen-Anhalt für ihren Einsatz für alte, kranke und nicht vermittelbare Hunde, die Katzenhilfe Salzachtal aus Bayern, das Team der Rehkitzrettung Weinheim in Baden-Württemberg sowie die Wildvogelrettung Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V., In der Raste 10, 53129 Bonn, Telefon: 0228 604960, Fax: 0228 6049640

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