Pressemitteilung | Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Tierrechtler fordern hohe Maßstäbe für EU-Tierschutz-Label

(Aachen) - Die EU-Kommission erwägt die Einführung einer Kennzeichnung für Produkte vom Tier hinsichtlich "artgerechter" Tierhaltung. Den Auftakt dazu bildete jetzt eine Tagung in Brüssel. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt ein Tierschutz-Label, fordert aber hohe Maßstäbe dafür.

Bisher gibt es sie nur bei Eiern - eine EU-Kennzeichnung, die Tierschutzaspekte berücksichtigt. Bei Schalen-Eiern ist schon auf der Packung ersichtlich, ob sie aus Freiland-, Boden- oder Käfighaltung stammen. In absehbarer Zeit könnte eine Ausweitung der Kennzeichnung folgen, denn eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage ergab, dass die EU-Bürger mehr Tierschutz wollen und sich für eine eindeutige Kennzeichnung von Produkten aus tierischer Herkunft aussprechen.

Aus diesem Grund diskutierten Vertreter aus Politik, Forschung, Industrie und Tierschutzverbänden am 28. März in Brüssel auf der Tagung "Tierschutz - Verbesserung durch Kennzeichnung?", welche Kriterien einem Tierschutz-Label zugrunde liegen sollten und wie es praktisch umgesetzt werden könnte.

"Grundsätzlich befürworten wir jede Maßnahme, die den Verbraucher kritischer macht und ihm eine Einkaufshilfe bietet. Wir können aber keinem Tierschutz-Label zustimmen, das nur vorgaukelt, tierschutzgerecht zu sein," betont Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. So reichten als Kriterium die EU-Vorschriften zur Tierhaltung bei Weitem nicht aus, da sie gerade einmal so wenig Tierschutz vorschrieben, wie rechtlich noch zulässig sei. "Strenge Maßstäbe sind notwendig, die alle Lebensbereiche der Tiere umfassen. Dazu gehören Zucht, Haltung, Transport und Schlachtung! Solange Tiere noch von Menschen genutzt werden, solange sollte ganz eindeutig erkennbar sein, welchen Weg sie gehen mussten, " so Simons.

Der Verband fordert zudem eine verpflichtende, transparente und mehrstufige Kennzeichnung. Unerlässlich sei auch eine regelmäßige Überprüfung der Erzeuger und eine Angabe, wenn die Tiere mit genmanipuliertem Futter ernährt wurden.

Die von Tierschutzorganisationen seit Langem geforderte Kennzeichnung wird vermutlich aber noch auf sich warten lassen.

Denn die EU stehe, so Bundeslandwirtschaftminister Horst Seehofer, mit der Definition der Kriterien noch ganz am Anfang.

Quelle und Kontaktadresse:
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. Stephanie Elsner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Roermonder Str. 4a, 52072 Aachen Telefon: (0241) 157214, Telefax: (0241) 155642

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