Pressemitteilung | Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT) - Hauptgeschäftsstelle

Tiernahrung im Nordwesten: gut aufgestellt und erfolgreich / Niedersächsische Landesregierung kündigt Änderungen zur Gebührenordnung an

(Großenkneten/Bonn) - Die Regionalgruppe Nord des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT) tagte heute in Großenkneten. Über 100 Futterhersteller aus Niedersachsen und Bremen sowie Gäste tauschten sich mit Experten zu aktuellen Themen aus. Mit Blick auf den wirtschaftlichen Verlauf der Futtermittelbranche im vergangenen Jahr schätzt der Verband vorläufig einen guten Eindruck im Vergleich zum Vorjahr. Im letzten Wirtschaftsjahr 2016/2017 wurden bundesweit insgesamt 23,9 Millionen Tonnen Mischfutter produziert. Der Anteil des Getreides im Mischfutter lag bei 48 Prozent.

Der DVT-Regionalgruppenvorsitzende Bernd Neteler merkt hierzu an: "Wir versorgen uns also sehr stark mit heimischen Rohstoffen. Das muss immer wieder betont werden, weil die Debatte um Futter ohne gentechnisch veränderte Bestandteile (sogenanntes GVO-freies Futter) den Eindruck vermittelt, als drehe sich alles nur noch um Soja und Importe." Der Anteil von Rapsextraktionsschrot zulasten des Sojaschrots hat in einigen Rationen zugenommen, besonders im Rinderfutter. Die Futtermittelwirtschaft muss hier gemeinsam mit den Landwirten Lösungen finden, um die Phosphorbilanz zu verbessern. Rainer Beckedorf, Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, machte in seinem Vortrag deutlich, dass die neue Landesregierung Vertrauen schaffen will und keine ideologischen Grabenkämpfe führt.

Neue Gebührenordnung geplant

Staatssekretär Beckedorf verkündete: "Wir wollen die Gebührenordnung zur Futtermittelüberwachung im Einvernehmen mit der Wirtschaft auf der Grundlage des jüngsten Gerichtsurteils aktualisieren." Dabei stellte er, basierend auf dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg, eine geringere Gebührenbelastung für die Zukunft und rückwirkend in Aussicht. Es sei die Absicht des Ministeriums, die angefochtenen Bescheide aufzuheben und die Gebühren zurückzuzahlen.

Starke Region: ein Drittel der Mischfutterunternehmen bundesweit

In Niedersachsen und Bremen produzieren 99 Mischfutterbetriebe. Das ist knapp ein Drittel der insgesamt in Deutschland tätigen 309 Unternehmen. In dieser DVT-Region Nord rechnet der Verband für das Jahr 2017 bei Schweinemischfutter mit einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Der Mischfutterabsatz für Legehennen dürfte leicht rückläufig sein, beim Geflügel wird ein geringfügiger Anstieg erwartet. Einen deutlichen Zuwachs könnte es im Bereich Milchviehfutter geben. Abschließende Angaben und Details zu den produzierten Futtermengen folgen im Laufe des Monats, wenn die endgültigen Zahlen von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung veröffentlicht worden sind.

Tierwohlengagement mit negativen Auswirkungen auf die Branche

Die Tierwohlinitiative ITW wird in diesem Jahr wohl im Bereich Schwein die schon etwas länger erwarteten Auswirkungen auf den Schweinefutterabsatz zeigen. Sehr konkret ist das in diesem Frühjahr und spätestens am 1. Oktober in der Geflügelwirtschaft der Fall: Die gesamte Branche wird geschlossen nach den Tierwohlkriterien arbeiten und ab dem 1. Oktober dieses Jahres die vollständige Nämlichkeit der Ware garantieren. Das heißt: Die Bestände werden um 10 Prozent reduziert, und allenfalls können Neubauten das bisherige Niveau für den Mischfuttermarkt kompensieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT) Britta Noras, Pressereferentin Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn Telefon: (0228) 97568-0, Fax: (0228) 97568-68

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