Pressemitteilung | Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT)

Tierischer Familienzuwachs: Gekommen, um zu bleiben

(Bonn) - Jedes Jahr denken Menschen gerade zum Weihnachtsfest über einen tierischen Familienzuwachs nach. Auch die Beschränkungen der sozialen Kontakte aufgrund der Corona-Pandemie lassen aktuell die Tierhalter-Zahlen ansteigen. Doch die Anschaffung eines Haustiers sollte wohlüberlegt sein. Ein Tier braucht Für- und Vorsorge und bringt auch Verantwortung mit sich.

Rund 80 Millionen Haushalte in der EU haben mindestens ein Haustier. Tendenz steigend. Gefühlt kennt jeder gerade in seinem engen sozialen Umfeld mindestens einen frischgebackenen Tierhalter. Der Wunsch, sich ein Haustier anzuschaffen, hatte auch vor Corona-Zeiten kurz vor den Festtagen immer Saison. Durch die Beschränkungen sozialer Kontakte aufgrund der Corona-Pandemie steigt dieser Wunsch schon seit dem Beginn des Lockdowns im März stetig an. Denn ein Haustier tut der Gesundheit und dem Geist der Menschen gut und schafft in herausfordernden Zeiten zusätzlichen Rückhalt. Ein Haustier bringt aber auch große Verantwortung und Verpflichtungen mit sich. Mit einem spontanen Gang zum Tierheim, Hundezüchter oder gar einem leichtfertigen Klick im Internet ist weder dem Tierhalter noch dem Tier geholfen. Ein Hund wird je nach Rasse heute durchaus 15 bis 16 Jahre alt, auch Katzen erreichen ein vergleichbares Alter. Und auch ein Kaninchen kann bei guter Pflege 10 Jahre und älter werden.

Vor der Entscheidung für einen tierischen Familienzuwachs heißt es, sich Gedanken über die eigene Situation zu machen und zu prüfen, ob gute Voraussetzungen bestehen, ein Tier artgerecht zu halten und zu versorgen. Neben all der Zuneigung und Liebe durch das Tier, fordert es seinem Besitzer auch einiges ab. Tierhalter in Spe sind also gefragt, sich schon im Vorfeld mit den Bedürfnissen des gewünschten Haustiers intensiv auseinander zu setzen. Denn sicher ist: Tiere, die nach nur wenigen Monaten oder Wochen wieder abgegeben werden, werden leiden.

Es gibt viele Fragen, die alle zukünftigen Tierhalter vorab für sich ehrlich beantworten sollten. Einige wichtige sind hier zusammengestellt.

Haben Sie genügend Zeit für das Tier?

Wie viel Zeit wollen oder können Sie für Spaziergänge, Aufmerksamkeit und Zuneigung, Vorsorgeuntersuchungen und Tierarztbesuche, für Erziehung oder das Training in der Hundeschule aufbringen? Denken Sie auch an die Zeit, die Sie für die Fütterung, Umsorgung im Krankheitsfall, für einen nächtlichen Spaziergang aufbringen müssen.

Hunde allein zu Haus?

Wer soll sich um das Haustier kümmern, wenn Sie nicht da sind oder Unterstützung bei der Versorgung brauchen? Sind genug Familienmitglieder bereit, sich um das Tier zu kümmern? Kinder oder Jugendliche können die Verantwortung für ein Haustier nicht allein tragen. Wo bleibt das Tier im Urlaub oder während der Arbeitszeit? Binden Sie deshalb auch Freunde und Verwandte in Ihre Entscheidungsfindung ein.

Stellt Ihr Zuhause ein sicheres Umfeld zum Leben dar, das den Bedürfnissen Ihres Haustiers gerecht wird? Gibt es genug Rückzugsmöglichkeiten und genug Auslaufflächen in der Nähe?

Vorsorge in allen Lebensphasen

Machen Sie sich auch Gedanken über die monatlich anfallenden Kosten. Der neue tierische Freund braucht geeignetes Futter und gute Gesundheitsvorsorge in allen Lebensphasen, allem voran eine regelmäßige Wurmkur und Impfprophylaxe. Eventuell auch eine Versicherung oder eine besondere Ausstattung.

Haben Sie sich nach reichlicher Überlegung für ein Haustier entschlossen, achten Sie auch unbedingt auf die seriöse Herkunft des Tieres. Importe aus Süd- und Osteuropa sind nicht unproblematisch. Die Tiere sind in manchen Fällen zu jung oder krank.1 Auch besonders kurznasige Rassen haben oftmals gesundheitliche Probleme. Gerade in Corona-Zeiten ist es ratsam, den ersten Tierarztbesuch möglichst rechtzeitig zu organisieren und sorgfältig zu planen. Denn der erste Gesundheitscheck ist wichtig, um zu prüfen, ob mit dem Neuankömmling alles in Ordnung ist. Thema beim ersten Besuch sind auch wichtige Maßnahmen zum Schutz vor Krankheiten. Der Tierarzt kann Sie auch zur geeigneten Entwurmung, Zecken- und Flohprophylaxe beraten. Auch bei Fragen zur artgerechten Haltung kann er weiterhelfen. Die meisten Jungtiere sind sehr neugierig und bleiben, wenn sie spielerisch an den Tierarztbesuch herangeführt werden, auch in der Praxis entspannt.

Die Vorsorgeuntersuchung sollte danach regelmäßig auf dem Terminplan stehen. Diese hilft, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und wenn erforderlich durch geeignete Medikamente zu helfen und Beschwerden zu lindern.

Mit der nötigen Aufmerksamkeit und Fürsorge können unsere tierischen Freunde ein gesundes und unbeschwertes Leben genießen und uns über viele Jahre Freude schenken.

[1] https://www.bundestieraerztekammer.de/presse/2018/03/schnaeppchenwahn/

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin Schwertberger Str. 14, 53177 Bonn Telefon: (0228) 318296, Fax: (0228) 318298

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