"Tierisch politisch": Parlamentarischer Abend des ZZF
(Berlin) - "Mit der Ausrichtung unseres Parlamentarischen Abends in Berlin haben wir erneut eine konstruktive Plattform für Diskussion und Austausch zwischen Politik und Heimtierbranche geschaffen”, erklärte Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF). Der Einladung ins Haus der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft waren zahlreiche Gäste, darunter Bundestagsabgeordnete und Mitarbeiter aus den zuständigen Ministerien sowie Vertreter von Artenschutz- und Tierverbänden und der Heimtierbranche, gefolgt.
Das Zusammenleben mit Heimtieren und die Verbesserung des Tierwohls standen im Mittelpunkt der Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von MdB Dr. Gero Hocker (FDP), Landwirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Zum Leitthema "Mehr Tierwohl nur durch mehr Verbote?” erklärte Norbert Holthenrich bereits in seiner Begrüßung: "Neue Verbote brauchen wir nicht, aber Anpassungen bei bestehenden Gesetzen.” Der ZZF-Präsident plädierte für mehr staatliche Angebote zum Erwerb von Sachkunde für Heimtierhalter: "Aufklärung ist immer noch der beste Beitrag zum Tierschutz.”
Auf dem Podium hoben Dr. Gero Hocker, Ariane Kari, Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Holger Vogel, Präsident des Bundesverbands der beamteten Tierärzte (BbT), und ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet unisono den gesellschaftlichen und individuellen Wert der Heimtierhaltung hervor. Empathie, Verantwortung und Sachkunde bildeten die Basis einer tiergerechten Heimtierhaltung, wobei besonders die Sachkunde verbessert werden müsse, darüber bestand Einigkeit. Über die zukünftige Ausgestaltung tauschte sich die Runde angeregt aus.
"Wissen schützt Tiere”, erklärte Tierschutzbeauftragte Ariane Kari zu Beginn. Als eine Maßnahme, um dieses Wissen bei Heimtierhaltern zu erhöhen, solle auch ein Sachkundenachweis, eventuell als freiwilliges Angebot, in der Politik diskutiert werden. Dr. Gero Hocker wies darauf hin, dass man bei zusätzlichen Auflagen die Balance zwischen Tiergerechtigkeit und dem Wunsch nach Heimtierhaltung im Blick behalten müsse. Dass die Vermittlung von mehr Sachkunde bereits stärker in der Grundschule ansetzen müsse, machte Dr. Holger Vogel deutlich. Bei der Aufklärung über Haltung und Pflege von Heimtieren komme dem Zoofachhandel eine entscheidende Rolle zu, hob ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet hervor. "Wir brauchen bundeseinheitliche Regelungen sowohl zur Sachkunde als auch den Standards der Ausbildung im Zoofachhandel.”
Der Überlegung für die Einführung einer sogenannten Positivliste erteilten nicht nur die Teilnehmenden des Polit-Talks eine Absage. In der offenen Diskussion sprachen sich Politiker aller Parteien sowie die anwesenden Verbandsvertreter gegen die Positivliste aus.
Zebraharnischwels wird "Heimtier des Jahres 2024”
Im Anschluss an die Gesprächsrunde gab der ZZF das Heimtier des Jahres bekannt: Für das Jahr 2024 fiel die Wahl der Jury, in Berlin vertreten durch die ZZF-Fachreferenten Dr. Stefan Hetz und Selina Zang, auf den Zebraharnischwels. Der beliebte Süßwasserfisch ist in seiner Heimat Brasilien sehr stark vom Aussterben bedroht, der Verband möchte mit seiner Wahl zum Heimtier des Jahres daher auch ein breiteres öffentliches Bewusstsein für Artenschutz schaffen. "Ohne die Haltung und Nachzucht in der Aquaristik könnte seine Art für immer verloren gehen”, erklärte ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet. Im letzten Jahr ernannte der ZZF mit der Bartagame erstmals ein Heimtier des Jahres. Die Jury aus Biologen, Tierärzten und Branchenexperten war sich dieses Jahr einig, dass der Zebraharnischwels mehr Aufmerksamkeit verdient, weil er ein interessantes Brutverhalten zeigt und sich tiergerecht als Heimtier pflegen lässt.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)
Antje Schreiber, Pressesprecherin
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