Tiere sind keine Weihnachtsüberraschung / Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) warnt vor spontaner Anschaffung von Heimtieren
(Langen) - Weihnachten ohne Tiere ist wie der Stall von Bethlehem ohne Ochs und Esel wenn die Menschen feiern, dürfen unsere tierischen Mitbewohner nicht fehlen. Tiere gehören jedoch nicht als gut gemeinte Überraschungsgeschenke unter den Weihnachtsbaum. Klaus Oechsner, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), mahnt: Wer ein Heimtier halten möchte, muss sich vorher gut über seine grundlegenden Bedürfnisse informieren und sich vergewissern, dass die ganze Familie mit dem neuen Hausgenossen einverstanden ist. Kinder, die sich zu Weihnachten ein Tier wünschen, denken dabei nur selten an regelmäßiges Gassi gehen, an das Reinigen von Nagergehegen oder an artgerechte Haltungsbedingungen. Eltern sollten bedenken, dass sie oft die Hauptverantwortung für die Tiere ihrer Kinder tragen werden. Vor der Anschaffung eines Heimtieres sollte man außerdem klären, ob die Tierhaltung in der Wohnung erlaubt und die Betreuung während des Urlaubs gewährleistet ist beziehungsweise ob möglicherweise eine Tierallergie besteht. Und wenn die Familie zu Weihnachten einen neuen tierischen Mitbewohner begrüßt, darf man im Festtagstrubel nicht vergessen, dass die Tiere eine ruhige sensible Phase der Eingewöhnung benötigen. Der ZZF rät, im Zweifelsfalle zunächst Ratgeberliteratur über artgerechte Tierhaltung zu verschenken und anstelle eines Heimtieres lieber einen Geschenkgutschein aus dem Zoofachgeschäft unter den Weihnachtsbaum zu legen.
Risiko für Vierbeiner: Festschmaus und Weihnachtsschmuck
Wenn es an Weihnachten lecker aus der Küche duftet, steigt der Appetit nicht nur bei Herrchen und Frauchen. Besonders Hunde und Katzen reagieren auf Düfte noch sensibler als Menschen und möchten gerne am Festschmaus teilhaben. Tierfreunde dürfen sich von den sehnsüchtigen Blicken Ihrer Lieblinge jedoch nicht einwickeln lassen, sonst droht Gefahr. Die Festtagskost ist für Vierbeiner in der Regel viel zu salzig und fettreich, nicht selten endet das Naschen mit Verdauungsstörungen, Durchfall oder Erbrechen. Auf das Füttern mit Knochen sollte man in der Regel ebenfalls verzichten, insbesondere auf Geflügelknochen: Sie splittern schnell und können zu Magen- und Darmverletzungen führen. Schokolade ist ebenfalls tabu. Sie enthält Theobromin, das bei Tieren Durchfall und Erbrechen sowie bei Hunden in großen Mengen sogar den Tod zur Folge haben kann.
Neben dem Festschmaus birgt auch der Weihnachtsschmuck Gefahren. Die Kerzen, Kugeln und das Lametta am Weihnachtsbaum reizen beispielsweise neugierige Katzen zum Spielen. Verschlucktes Dekorationsmaterial kann jedoch zu Darmproblemen und Vergiftungen führen. Außerdem hat das Spielen, Zerren und Klettern schon manchen Weihnachtsbaum zum Umstürzen gebracht, mit brennenden Kerzen führt das schnell zur Katastrophe. Halter von Vierbeinern sollten daher besser elektrische Kerzen benutzen. Auch bei Geschenkpapier, Bändern und Schleifen sowie Schneespray für den Baum ist Vorsicht geboten. Wenn Tiere daran knabbern und lecken, drohen ein Darmverschluss und Vergiftungserscheinungen. Für den eventuellen Notfall sollten sich Tierhalter rechtzeitig vor Weihnachten über die Feiertagsdienste der örtlichen Tierärzte erkundigen.
Artgerechte Geschenke für Tiere
Wer Heimtieren oder ihren Besitzern zu Weihnachten eine Freude machen will, kann ihnen artgerechtes Futter oder Zubehör schenken. Beliebt sind beispielsweise Geschenk-Körbe für Hunde mit Nikolaus-Kauknochen, Hundeschokolade, Snacks oder Spielzeug. Für Leckereien gilt der Gesundheit zuliebe generell: Weniger ist mehr. Einige Zubehörartikel für Tiere sind tierschutzwidrig, etwa geschlossene Autos für Hamster oder sprechende Vogel-Spiegel. Mit einer Checkliste über tierschutzwidriges Zubehör informiert der ZZF verantwortungsbewusste Tierfreunde über nicht geeignete Heimtierartikel (www.zzf.de); im Zoofachhandel erhalten Tierhalter Tipps für artgerechte Weihnachtsgeschenke für Tiere.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)
Rheinstr. 35, 63225 Langen
Telefon: 06103/91070, Telefax: 06103/910733