Tiefkühlwirtschaft debattiert mit Bundesminister Özdemir über Ernährungspolitik
(Berlin) - Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Deutsche Tiefkühlinstitut e. V. (dti) sowie andere Verbände der Lebensmittelwirtschaft heute nachmittag zum Branchentreffen mit Bundesernäh-rungsminister Cem Özdemir eingeladen. Im Mittelpunkt werden aktuelle ernährungspolitische Themen stehen, darunter die Ernährungsstrategie, die die Bundesregierung bis Ende 2023 verabschieden will.
dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner begrüßt diesen Dialog und nimmt vorab wie folgt Stellung:
"Wir freuen uns sehr über die Einladung von Bundesminister Cem Özdemir zum Branchentreffen mit der Lebensmittelwirtschaft. Das dti steht für einen konstruktiven Dialog und lösungsorientierten Austausch mit der Politik. Gerne bringen wir die Expertise der Tiefkühlwirtschaft in das heutige Gespräch ein."
Von Beginn an begleitet das dti den politischen Prozess zur Erarbeitung einer Ernährungsstrategie sehr intensiv und hat das Eckpunktepapier der Bundesregierung Ende 2022 umfassend kommentiert.
Tiefkühlvorteile für Ernährungsstrategie nutzen
Tiefkühlprodukte sind die zukunftsorientierte Lebensmittelkategorie, die in der Ernährungsstrategie eine wichtige Rolle spielen sollte. Die TK-Wirtschaft bietet gesunde, frische und bezahlbare Lebensmittel für alle an. TK-Lebensmittel sind zentrale Bausteine für eine verlässliche, saisonunabhängige Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen und damit für eine gesunde Ernährung. Sie zeichnen sich durch eine hohe, steuerbare Lebensmittelqualität und -sicherheit aus. Durch ihre lange Haltbarkeit und gute Portionierbarkeit helfen TK-Lebensmittel den Konsument:innen dabei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Das ist gut für die Umwelt - und den Geldbeutel. Für Transparenz beim Einkauf sorgt der Nutri-Score, den die Tiefkühlbranche als erste in Deutschland eingeführt hat.
TK für Gemeinschaftsverpflegung unverzichtbar
Tiefkühlprodukte sind insbesondere für eine gesunde, nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung unverzichtbar. Das dti fordert daher eine verbindliche Einführung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und mahnt die bundesweite Kontrolle ihrer Einhaltung an. "Höhere Verpflegungssätze sind dringend erforderlich, um eine gute Ernährungsqualität gerade in Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen flächendeckend umzusetzen. Gerade bei öffentlichen Ausschreibungen entscheidet häufig der niedrigste Preis - und eben nicht die beste Qualität", sagt dti-Chefin Eichner.
Tiefkühlprodukte bringen gesellschaftliche Veränderungen voran
Tiefkühlprodukte haben wichtige gesellschaftliche Veränderungen bei der Ernährung und beim Einkaufen unterstützt und beeinflussen Lebenswelten positiv. Das zeigt die aktuelle repräsentative Verbraucher:innenbefragung "TK-Trendbarometer", die das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag des dti anlässlich des weltweiten Branchenjubiläums "100 Jahre Tiefkühlung" durchgeführt hat. Eichner: "Die Erleichterung des Alltags ist für die Menschen ein sehr wichtiger Vorteil von verarbeiteten Lebensmitteln und insbesondere von Tiefkühlprodukten. Die ganz überwiegende Mehrheit der Bürger:innen hat eine klare Vorstellung davon, wie sie sich ernähren möchte: frisch, gesund und natürlich - ein Profil, das sehr gut auf Tiefkühlprodukte zutrifft. Diese Trends gilt es auch politisch zu unterstützen. Eine stärker pflanzenbetonte Ernährung wie auch eine nachhaltigere Ernährung mit tierischen Lebensmitteln für alle Verbraucher:innengruppen ist mit TK problemlos möglich."
Tiefkühlbranche unterstützt Reduktionsstrategie
Die Tiefkühlwirtschaft arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren erfolgreich an der Reformulierung ihrer Rezepturen. Dies verdeutlichen die eingehaltenen freiwilligen Zusagen und konstruktiven Beiträge der Branche zur "Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten" (NRI) des BMEL. Das zum Geschäftsbereich des BMEL gehörende Max Rubner-Institut bestätigt in seinem Monitoring: Den Herstellern ist es bereits gelungen, bei Tiefkühl-Fertiggerichten zwischen 2016 und 2021 eine bedeutsame Reduktion von Salz und Fett zu erreichen. "Doch Reduktionsstrategien können nicht die alleinige Antwort auf Adipositas geben", sagt Sabine Eichner vom dti: "Dazu ist vor allem ein umfassender Bewegungsansatz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene notwendig."
Keine nationalen Alleingänge in der Ernährungspolitik
Mit Blick auf das angekündigte Vorhaben des Bundesernährungsministers zur nationalen Herkunftskennzeichnung von einzelnen Zutaten in verarbeiteten Lebensmitteln mahnt das dti europäische Lösungen an: "Die Bundesregierung muss zu ihrer europäischen Verantwortung stehen", so Eichner. "Wir brauchen Lösungen im EU-Binnenmarkt, sonst gefährden wir den Wirtschaftsstandort Deutschland."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Tiefkühlinstitut e.V. (dti)
Nina Kollas, Leiterin Kommunikation
Reinhardtstr. 46, 10117 Berlin
Telefon: (030) 28093620, Fax: (030) 280936220