TIEFKÜHLTAGUNG 2018: Top-Referenten beleuchteten Zukunftsthemen
(Berlin) - Am 5. und 6. Juni 2018 fand das jährliche Spitzentreffen der Tiefkühlbranche statt: zur TIEFKÜHLTAGUNG des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) in Wiesbaden kamen rund 200 Teilnehmer in die hessische Landeshauptstadt.
Passend zum Motto der Tagung "Neue Werte, Neue Wege - Die Zukunft beginnt jetzt", rief der dti-Vorstandsvorsitzende Bernd Stark die Mitglieder auf, gemeinsam mit dem dti den Schritt vom "Mitglied zum TK-Botschafter" zu wagen. In seinem Resümee nach einem Jahr an der Verbandsspitze zeigte er die Erfolge des dti in der Branchenkommunikation und der politischen Interessenvertretung für seine Mitglieder auf. Über die Herausforderungen der Kommunikation diskutierten die Mitglieder anschließend in einem Workshop zum Thema "TK im Spannungsfeld der Medien", der durch den Krisenmanagementprofi Dr. Michael Lendle, AFC Risk & Crisis Consult GmbH mit einem Impulsvortrag eröffnet wurde. Rund 90 dti-Mitglieder sprachen über die wichtigsten TK-Themen, die Erwartungen der Stakeholder an die Branche und Lösungsansätze für eine engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und dti in der Branchenkommunikation. Die Ergebnisse dieses Dialoges werden in die weitere Arbeit des dti einfließen. Gemeinsam sind wir eine starke Gemeinschaft, um die Vorteile von TK an unsere Zielgruppen klar und deutlich zu kommunizieren, zog dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner, eine erste Bilanz zur Tiefkühltagung.
Dass die Tiefkühlbranche zu feiern weiß, stellte sie am Abend auf Einladung des dti in das Kurhaus der Stadt Wiesbaden unter Beweis. Bei bestem Sommerwetter genossen die Gäste den Abend auf der Terrasse des Wintergartens mit Blick auf den Kurpark mit Spezialitäten und kühlen Getränken des Catering Teams der "Kuffler Kurhaus Gastronomie". Der dti-Vorsitzende Bernd Stark und die dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner hießen die Gäste persönlich herzlich willkommen.
Für den Ohrenschmaus sorgten Musiker Achim Brochhausen am Klavier und die erst 19 Jahre alte Sängerin Hanna Michalowicz, die im Jahr 2014 Finalistin der TV-Sendung "The Voice Kids" war. Das Duo sorgte für große Begeisterung bei den Gästen.
Der Kongress der TIEFKÜHLTAGUNG am 6. Juni 2018 war wie in den Vorjahren geprägt durch Vorträge von Top-Referenten, die wichtige Zukunftsthemen für die TK-Wirtschaft beleuchteten.
Dr. David Bosshart, Gottlieb Duttweiler Institut, ging in seinem Vortrag auf die Gegensätze im heutigen Ernährungsverhalten ein. Essen ist heute Lifestyle, Gesundheit, Politik - oder schlichtweg Kult. Das Spannungsfeld zwischen einer wissenschaftlich inspirierten Ernährungsweise und einer romantischen Vorstellung von der Lebensmittelproduktion nimmt weiter zu. Strategische Schlüsselthemen für Hersteller, Handel und Food Service sind Convenience und Speed, um mit Innovationen erfolgreich zu sein. Für TK sieht Bosshart viele Vorteile: die Kombination von Frische und Gesundheit, die steuerbare Qualität in den Prozessen und die Rolle als "stiller Helfer". "Wenn man der TK-Truhe den Stecker ziehen würde, wäre schnell klar, was im Haushalt, im Handel und in der Gastronomie fehlen würde", meinte Bosshart.
Norbert Hegmann, MyEnso, stellte das Geschäftsmodell seines Lebensmittel-Online-Supermarktes vor, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Kunde entscheidet über das Sortiment, die Bedienbarkeit oder Features der Online-Plattform und kann sogar genossenschaftlicher Teilhaber werden. Mit intensiver Kundennähe und einer engen Kooperation mit Systempartnern aus der Industrie positioniert sich MyEnso somit ganz anders als die Online-Konkurrenz. Derzeit werden 15 Großstädte noch am Tag der Bestellung beliefert. Aber auch die Versorgung der Landbevölkerung, der ein Supermarkt vor Ort fehlt, wird in Angriff genommen: So beliefert MyEnso seit Mai das Dorf Blender (bei Verden) mit der mobilen "Tante Enso"-Lösung. "Wir sind unfertig und werden auch nie fertig sein", warb Hegmann für sein Konzept.
Wie sich die Kommunikation im Zeitalter der Digitalisierung verändert, zeigte Jens Lönneker, rheingold Salon, in seinem Vortrag auf. Die Technologie werde den Alltag so verändern, dass Erwerbsarbeit unser Selbstbild nicht mehr prägen werde. Der Sinn des Lebens werde - wie heute schon bei vielen Jungen sichtbar - z.B. durch Berühmtheit definiert. Ermöglicht wird dies vorrangig durch die sozialen Medien. Marken müssten darüber nachdenken, wie sie mittels Kommunikation einen Beitrag zur Berühmtheit des Kunden leisten und emotional anfassbar werden, zugleich aber auch weiterhin Vertrauen und Verlässlichkeit im täglichen Leben bieten.
Zum Abschluss der TIEFKÜHLTAGUNG zog Franz Kühmayer, Vordenker und Autor, die Zuhörer in seinen Bann. Er zeigte den Wertewandel und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt auf: Während früher Geld der Indikator für den Erfolg und daraus resultierend Glück bedeutete, definiert die heutige Generation ihren Erfolg primär durch die persönliche Erfüllung. Aus Führungssicht ist dies schwierig zu handhaben und bedeutet letztlich den Abbau von starren Hierarchien, flexiblere Arbeitsverträge, vernetztes Arbeiten in temporären Strukturen und die Etablierung einer Kultur des Ausprobierens und Lernens. Die Digitalisierung werde letztlich dazu führen, dass "uns die bezahlte Arbeit ausgeht", so Kühmayer. Daraus ergebe sich aber die Chance, die Menschlichkeit durch Kreativität und Empathie wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Damit diese "Revolution" gelingt, brauche es aber neue gesellschaftliche Antworten auf die "4. Industrielle Revolution", die bereits im Gange ist. Mit viel "Food for Thought" entließ das dti die Führungskräfte der Tiefkühlbranche nach 1 ½ Tagen wieder in den Alltag, in dem jedes Unternehmen seine Antworten auf die erkennbaren Umwälzungen finden muss.
Zur nächsten TIEFKÜHLTAGUNG, dem Branchentreff der Tiefkühlfamilie lädt das dti am 27./28. Mai 2019 nach München ein.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Tiefkühlinstitut e.V. (dti)
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