Pressemitteilung | Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw)

Thüringer Wohnungsmarkt steht gut da auch in den Städten / Bestandsmieten auf niedrigem Niveau / Angebotsmieten moderat / Konzentration auf die Fakten angemahnt / Neubau entspricht erwartetem Bevölkerungswachstum / Förderung anpassen

(Erfurt) - Der Thüringer Wohnungsmarkt entwickelt sich insgesamt ausgeglichen. Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) verzeichnet in seinem aktuellen Mietenreport 2017 nur einen leichten Anstieg der Bestandsmieten, der mit 1,6 Prozent gegenüber 2016 noch unter der Inflationsrate liegt. Ausgewertet wurden die Zahlen der Mitgliedsunternehmen des vtw, die insgesamt 265.500 Wohnungen in Thüringen bewirtschaften.

"Wir liegen selbst in den großen Städten mit unseren Bestandsmieten spürbar unter dem Bundesdurchschnitt", sagt Frank Emrich, Verbandsdirektor des vtw. Diese betrugen thüringenweit durchschnittlich 4,93 Euro / m², in Erfurt 5,17 Euro / m², in Weimar 5,55 Euro / m² und in Jena 5,61 Euro / m². Damit bewegen sich die Wohnungsmieten der vtw-Mitgliedsunternehmen im Jahr 2017 überall weit unter dem bundesdeutschen Schnitt von 6,72 Euro / m². "Die Unternehmen des vtw versorgen breite Schichten der Bevölkerung in ganz Thüringen mit bezahlbarem Wohnraum."

Sorgen bereitet im Freistaat immer noch der Wohnungsleerstand. Er liegt in Stadt und Land durchschnittlich bei 8,1 Prozent. In den Städten mit niedrigen Leerständen (Jena 1,8 Prozent, Erfurt 3,3 Prozent), zeigen die Fluktuationsraten (Jena 10,2 Prozent, Erfurt 8,6 Prozent), dass der gefürchtete Lock-In-Effekt (Mieter ziehen nicht mehr um, weil sie nur noch teurere/schlechtere Wohnungen bekämen) als Indikator für angespannte Wohnungsmärkte nicht eintritt.

"Faktisch können wir mit Zahlen belegen: Der Wohnungsmarkt in Thüringen ist trotz der leicht steigenden Mieten nicht angespannt", fasst Frank Emrich die neuesten Zahlen des vtw zusammen. "Ich verstehe aufkommende Ängste zum Thema Wohnen. Sie sind aber nicht durch die Faktenlage gedeckt. Ängste sollten auch nicht verantwortungslos geschürt werden. Dafür ist dieses Thema für die Thüringer zu wichtig."

So liegen beispielsweise die Angebotsmieten in Jena zwischen 4,25 Euro / m² bis 10,50 Euro / m² in der Spitze, in Erfurt zwischen 4,60 - 9,10 Euro / m². Dazu muss man wissen: Neubau ist durch die ständig steigenden Bau- und Baunebenkosten faktisch nicht mehr unter 10 Euro / m² möglich. "Wer im Neubau wohnen will, kommt daran nicht vorbei - es sei denn, die Wohnungsbauförderung reduziert den Aufwand für die Unternehmen" resümiert Frank Emrich.
Auch die Herrichtung einer bestehenden Wohnung für die Neuvermietung kostet im Schnitt 1,20 Euro / m² mehr Miete. Dennoch bewegt sich der Durchschnitt aller Neuvertragsmieten der vtw-Mitglieder bei ca. 6,20 Euro / m² (Jena) und 5,70 Euro / m² in Erfurt. Frank Emrich unterstreicht: "Wenn von interessierter Seite immer nur mit Angebotsmieten argumentiert wird, dann führt das zu einer verzerrenden Situationsbeschreibung."

Die vtw-Mitglieder investieren besonders in den drei wachsenden Städten Erfurt, Jena und Weimar weiter in Neubau. Damit tragen sie dazu bei, dass das Wohnungsangebot flächendeckend mit der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung Schritt hält.

"Insgesamt blicken wir auf stabile Wohnungsmärkte dank Modernisierung, hoher Fluktuation und kontinuierlichem Neubau in bedarfsgerechter Menge. Die Unternehmen der Thüringer Wohnungswirtschaft werden ihrer Verantwortung gerecht, für gutes, bezahlbares und zeitgemäßes Wohnen zu sorgen. Aber auch der Abriss bzw. Rückbau von Wohnraum wird zukünftig weiter ein Thema der Wohnungsbaupolitik bleiben", so Frank Emrich.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) Pressestelle Regierungsstr. 58, 99084 Erfurt Telefon: (0361) 34010-0, Fax: (0361) 34010-233

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