Thomas Hetz zu den Äußerungen des AfD-Bundestagsabgeordneten Jürgen Pohl zu den aktuellen Daten der BA
(Berlin) - Nach Berichten des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montagausgaben) sagte der AfD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl zu den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA): "Die Ausweitung der Leiharbeit verfestigt den Niedriglohnsektor weiter und verschärft die Spannungen in der Gesellschaft."
Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), wies diese Behauptung als falsch zurück: "Nach Angaben der BA zeigt die Zahl der Zeitarbeitnehmer für den Zeitraum vom Juli 2016 bis zum Juli 2017 eine leichte Zunahme um vier Prozent. Ich kann nur immer wieder betonen, dass diese Zahlen in Relation zum Gesamtarbeitsmarkt gesehen werden müssen und nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass der Anteil unserer Branche an der Gesamtbeschäftigung konstant klein bleibt. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Erwerbstätigen hat in den letzten zehn Jahren so gut wie nicht zugenommen und beträgt weiterhin 2,3 Prozent. Von einer 'Ausweitung der Leiharbeit' kann also nicht die Rede sein. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer ohne Berufsabschluss ist im Übrigen mit fast 27 Prozent doppelt so hoch wie der auf dem Gesamtarbeitsmarkt mit rund 16 Prozent. Das darf in der Gesamtbetrachtung nicht unter den Tisch fallen. Die Zeitarbeit hat die Löhne in den vergangenen Jahren stetig angepasst. Zwischen 2010 und 2016 stiegen diese im Westen um 22 Prozent und im Osten um 32,4 Prozent. Zeitarbeitnehmer in Westdeutschland erhalten seit 2010 bis zum Ende der Laufzeit einen Lohnzuwachs von 34 Prozent. Im Osten liegt der Lohnanstieg mit 50,5 Prozent sogar noch höher. Gerade Gering- und Nichtqualifizierten und Menschen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben, bietet die Zeitarbeit gute Chancen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie schafft damit Arbeitsplätze und senkt die strukturelle Arbeitslosigkeit.
Der Bundestagsabgeordnete bedient sich hier eines Klischees, das seit mehr als zehn Jahren überholt ist und nicht der Realität entspricht. Die Zeitarbeit ist inzwischen unverzichtbar für die deutsche Wirtschaft und ein attraktives Erwerbsmodell für Arbeitnehmer."
Quelle und Kontaktadresse:
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