Pressemitteilung | Deutscher Bühnenverein - Bundesverband der Theater und Orchester

Theaterstatistik 2015/2016 des Deutschen Bühnenvereins: Besucheranstieg im Kinder- und Jugendtheater und mehr Zusatzveranstaltungen als je zuvor

(Köln) - Die öffentlich getragenen Theater und Orchester -also Staats- und Stadttheater sowie Landesbühnen - boten in der Spielzeit 2015/2016 mehr Vermittlungsveranstaltungen, Stück-Einführungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen als je zuvor: Die Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins zeigt einen Anstieg von fast 10 Prozent. Dieses "theaternahe Rahmenprogramm", das in vielen Spielstätten und auch außerhalb des Theaters stattfindet, stieg von 13.229 Veranstaltungen auf 14.519. Bereits in den Vorjahren war hier ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. "Theater tun also messbar mehr dafür, in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken und ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht zu werden. Dieses Engagement geht viel zu häufig in Debatten unter, in denen Theater und Orchester mit ihren Leistungen infrage gestellt werden", kommentierte Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Bühnenvereins, heute die Zahlen in Köln.

Bei den Vorstellungen ist die Zahl ganz leicht zurückgegangen, dafür sind die Eigeneinnahmen gestiegen: Die Theater und Orchester boten 67.257 Vorstellungen vor Ort (im Vorjahr: 67.437), und konnten ihre Eigeneinnahmen um etwa 3,0 Prozent auf ca. 551 Millionen Euro steigern (im Vorjahr rund 535 Millionen Euro). Das prozentuale Einspielergebnis von 18,4 Prozent ist gleich geblieben.

Bei den Besucherzahlen ist im Kinder- und Jugendtheater ein Anstieg um rund 5 Prozent von 2.842.130 Besuchern auf 2.981.236 zu vermelden. Rund 14.400 Vorstellungen bundesweit haben die öffentlich getragenen Kinder - und Jugendtheater gestemmt, und das mit nur rund 550 MitarbeiterInnen bundesweit insgesamt (künstlerisches und nicht-künstlerisches Personal inkl. Figurentheater). "Die Arbeit der Häuser ist kulturpolitisch hoch wertzuschätzen. Oft arbeiten Kinder- und Jugendtheater finanziell und personell am Limit. Sie leisten im Kontext der Stadtgesellschaft wirklich Großes. Ich nenne hier nur Herausforderungen wie die wachsende Diversität in den Städten oder den Ausfall von Musik- und Kunstunterricht in den Schulen. All das lässt die Arbeit der Häuser nicht unberührt", so Grandmontagne.

Ansonsten zeigen die Zahlen Kontinuität: Die Gesamtbesucherzahlen der öffentlich getragenen Theater und Orchester sind einschließlich der Gastspiele mit rund 21 Millionen Zuschauern stabil geblieben, ebenso die Zuschauerzahlen der Privattheater mit ca. elf Millionen. Inklusive der Festspiele und selbstständigen Sinfonieorchester besuchten 2015/2016 über 39 Millionen ZuschauerInnen die Häuser. Die Zahl der fest angestellten Theatermitarbeiter - befristet und unbefristet - ist wieder leicht gestiegen, von 39.399 auf 39.505. Insgesamt sind 44.237 Personen (Vorjahr 44.143) fest in den Theatern und Orchestern angestellt, einschließlich der Musiker der selbstständigen Orchester und Rundfunkorchester. Die Zahl der nicht ständig beschäftigten Mitarbeiter stieg erneut, diesmal von 27.338 auf 27.780. Die öffentlichen Zuschüsse wurden von rund 2,43 Milliarden Euro auf nunmehr gut 2,5 Milliarden Euro erhöht, eine Erhöhung um ca. 3,1 Prozent.

Die Theaterstatistik dokumentiert die wichtigsten Wirtschaftsdaten der Theater und Orchester in Deutschland. Insgesamt 143 Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie 130 Orchester (inklusive Theaterorchester), 221 Privattheater und 77 Festspiele werden 2015/2016 mit ihren Einnahmen und Ausgaben, Personalangaben, Besucherzahlen und Veranstaltungen dargestellt. Sie ist das umfangreichste Nachschlagewerk über die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Theater und Orchester in Deutschland.

Hinweis: Nicht alle existierenden Festspiele und Privattheater sind in dieser Statistik erfasst.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bühnenverein - Bundesverband der Theater und Orchester Vera Scory-Engels, Referentin St.-Apern-Str. 17-21, 50667 Köln Telefon: (0221) 208120, Fax: (0221) 2081228

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