Theaterstatistik 2010/2011 des Bühnenvereins mit zufriedenstellenden Zahlen / Mehr Besucher und leichter Personalzuwachs
(Köln) - Wie schon im letzten Jahr sind die wirtschaftlichen Rahmendaten der deutschen Theater und Orchester in der Spielzeit 2010/2011 relativ stabil geblieben. "Angesichts der Finanzkrise können wir sogar zufrieden sein. Es haben immerhin rund 32 Millionen Menschen die Theater und Orchester besucht", so Rolf Bolwin, Direktor des Deutschen Bühnenvereins, heute in Köln. Laut Theaterstatistik 2010/2011 des Deutschen Bühnenvereins erhöhten sich die öffentlichen Zuschüsse um rund 3,7 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro. Die Häuser konnten die Eigeneinnahmen um rund 2,7 Prozent auf 497 Millionen Euro steigern. Das Einspielergebnis hat sich leicht von 18,2 Prozent auf 18,4 Prozent des Gesamtbudgets erhöht. Insgesamt standen den öffentlich getragenen Theatern und Orchestern einschließlich Eigen- und Finanzierungseinnahmen ca. 2,8 Milliarden Euro zur Verfügung.
Die Besucherzahlen der öffentlich getragenen Theater (Stadt- und Staatstheater und Landesbühnen) sind leicht gestiegen, von rund 18,8 Millionen auf etwa 19 Millionen. Privattheater und Festspiele vermeldeten ebenfalls mehr Besucher als im Vorjahr, bei den Konzertbesuchern gab es einen ganz leichten Rückgang. Die Gesamtbesucherzahl beläuft sich für alle öffentlich getragenen Theater und Orchester, Privattheater und Festspiele auf rund 32 Millionen (im Vorjahr ca. 31,5 Millionen).
Erfreulich ist, dass sich an öffentlich getragenen Häusern in der Spielzeit 2010/2011 die Zahl der mit festen Verträgen Beschäftigten um rund 150 auf 38.980 erhöht hat. Dies geschah vor allem im nicht-künstlerischen Bereich, während die Zahl der festangestellten Künstler leicht gesunken ist. Dort hat sich der Trend zu kurzfristigen Beschäftigungsverträgen (Abendgäste sowie produktionsbezogene Gast- und
Werkverträge) fortgesetzt. Die Zahlen stiegen um rund 10 Prozent von etwa 20.000 auf über 22.300. Die Stabilität bei den Arbeitsplätzen ist auch darauf zurückzuführen, dass viele Mitarbeiter in Haustarifverträgen auf Teile ihres Gehalts verzichten, um ihren Arbeitsplatz zu sichern.
Für 2010/2011 haben die Theater 67.755 Veranstaltungen gemeldet, rund
4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. "Uns fällt auf, dass speziell das theaternahe Rahmenprogramm und die sonstigen Veranstaltungen zugenommen haben. Eine Erklärung könnte sein, dass die Häuser mehr Informationsveranstaltungen anbieten und sich zudem mit Vorträgen und Diskussionen am öffentlichen Diskurs beteiligen", sagte Bolwin.
Die Theaterstatistik erscheint jährlich. Der 46. Band präsentiert die wichtigsten Daten der Theater und Orchester in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Spielzeit 2010/2011. Die Zahlen basieren auf Angaben von 140 Stadt- und Staatstheatern sowie Landesbühnen, 129 Orchestern, 200 Privattheatern und 68 Festspielbetrieben. Dies sind mehr Festspielbetriebe als im Vorjahr.
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