Textilbündnis: Einigung über Beitrittsvoraussetzungen
(Berlin) - Handel und Industrie wollen gemeinsam mit der Bundesregierung, Gewerkschaften und Vertretern der Zivilgesellschaft die Lieferkette für Textilien sozialer und ökologischer gestalten. Um möglichst viele, auch mittelständische Unternehmen zu beteiligen, haben sich die Wirtschaftsverbände mit dem Bündnis für nachhaltige Textilien über wesentliche Beitrittsvoraussetzungen geeinigt.
Die Ziele des aktuellen Aktionsplans dienen dabei als Orientierungsrahmen für die künftige Arbeit. "Voraussetzung für einen breiten Beitritt der Wirtschaft ist ein gemeinsamer Bündnisgeist", betonte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE). "Nur im Schulterschluss aller Akteure kann das Bündnis in den Produktionsländern etwas bewegen." So könne die Wirtschaft keine hoheitlichen Aufgaben des Staates oder der Tarifpartner übernehmen. Eine konsequent internationale Ausrichtung des Textilbündnisses sei notwendig, um Nachteile für deutsche Betriebe im internationalen Wettbewerb zu verhindern.
"Die deutsche Textilwirtschaft schlägt einen verbindlichen Arbeitsprozess vor, bei dem die Bündnisteilnehmer gemeinsam definierte Ziele zur Verbesserung der Produktionsbedingungen in Drittländern verfolgen", so Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie (t+m). Die Ergebnisse sollen durch eine unabhängige Stelle geprüft und in einem regelmäßigen Fortschrittsbericht dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. "Wenn Behörden in Produktionsstaaten ihrer Kontrollfunktion nicht nachkommen, dann können jedoch deutsche Unternehmen dafür nicht haftbar gemacht werden", so die Präsidentin. Die Ziele des Bündnisses sollen regelmäßig überprüft und angepasst werden.
Die Verbände der Textilwirtschaft, dazu gehören die Außenhandelsvereinigung des deutschen Einzelhandels, GermanFashion, der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie und der Handelsverband Deutschland mit dem Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels, haben dem Textilbündnis signalisiert, ihren Mitgliedsunternehmen auf dieser Basis eine Mitgliedschaft zu empfehlen.
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (Gesamtverband textil + mode)
Pressestelle
Reinhardtstr. 12-14, 10117 Berlin
Telefon: (030) 7262200, Fax: (030) 7262210