Teurer Eintrag in ein nutzloses Branchentelefonbuch

(Leipzig) - Die Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. warnt vor wettbewerbswidriger Werbung der TelePrintMedien GmbH aus Frankfurt/Main.

Die Masche ist simpel, aber keineswegs neu: Für den Eintrag in ein Branchentelefonbuch werden massenhaft Formularschreiben versandt, die wie Rechnungen aussehen. Ein bereits ausgefüllter Überweisungsträger liegt dabei. Selbst die Beratungsstellen der Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. waren Adressat der Post von der TelePrintMedien GmbH aus Frankfurt am Main.

Erst bei genauerer Betrachtung der Schreiben wird klar, dass es sich dabei um ein Werbeangebot handelt. Wer das Kleingedruckte einfach ignoriert, zahlt in diesem Fall 614,80 DM für den Eintrag in ein so genanntes Branchentelefonbuch. Eine überflüssige Ausgabe, wie sich am Ende erweist. Denn das von TelePrintMedien GmbH eventuell veröffentlichte Buch enthält im Wesentlichen nur Daten von Unternehmen oder Freiberuflern, die ganz einfach auf den Werbetrick reingefallen sind. Damit ist der Informationswert des Buches kleiner als der der „Gelben Seiten“, die kostenlos erhältlich sind.

Grundsätzlich gilt: Wer Rechnungen erhält, sollte überprüfen, ob ein Auftrag erteilt wurde. In jedem Fall lohnt sich ein Blick in das Kleingedruckte. Der aktuelle Fall belegt dies. Mit Überweisung des genannten Geldbetrages kommt der Vertrag mit der TelePrintMedien GmbH für die Insertion zustande.

Die Rechtslage hinsichtlich derartiger Offerten ist eindeutig. Die Verbreitung solcher rechnungsähnlich aufgemachten Formulare verstößt gegen das Wettbewerbsrecht. Auf Anfrage teilte der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e.V. mit Sitz in Bad Homburg mit, dass bereits wettbewerbsrechtliche Maßnahmen der Rechtsverfolgung gegen die TelePrintMedien GmbH eingeleitet worden sind. Forderungen aus derartigen „Verträgen“ dürfen weder angemahnt noch beigetrieben werden.

Die Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. empfiehlt, sich gegen solche Werbepraktiken zu wehren und bereits irrtümlich gezahlte Beträge zurück zu verlangen. Die beste Vorsorge, um Schaden dieser Art zu vermeiden, ist die gründliche Prüfung von Überweisungsträgern, wobei derartige Werbefallen erkannt werden und die Formulare ohne Zahlung entsorgt werden können.

Verbraucher, die mehr über das Thema „Auftragserteilung und ihre Rechtsfolgen“ wissen möchten, können sich an die Experten der Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. montags, mittwochs und donnerstags jeweils zwischen 10 und 18 Uhr unter der Service-Nummer 0190/79 777 1 (2,42 DM/Min.) wenden. Gewerbetreibende sollten sich direkt an den Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität in Bad Homburg wenden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Sachsen e.V. Bernhardstr. 7 04315 Leipzig Telefon: 0341/6888080 Telefax: 0341/6892826