TERRE DES FEMMES fordert von der Bundesregierung mehr Engagement gegen weibliche Genitalverstümmelung
(Tübingen/Berlin) Am Mittwoch, den 19. September 2007 befasst sich der Familienausschuss des Bundestags in einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema weibliche Genitalverstümmelung.
Weltweit gibt es etwa 150 Millionen Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden. Die Mehrheit der Betroffenen lebt in Afrika. In Deutschland sind es mindestens 19.000. Daher fordert TERRE DES FEMMES die Bundesregierung in einer Stellungnahme auf, Betreuungsangebote für die betroffenen Frauen finanziell zu unterstützen und den Aufbau eines bundesweiten Referenzzentrums zu fördern.
Es fehlt an einer deutschlandweiten Anlaufstelle für ÄrztInnen, Lehrkräfte, SozialarbeiterInnen, Polizei und Justiz. Oft werden sie das erste Mal mit Genitalverstümmelung konfrontiert, wenn Betroffene Hilfe brauchen. Diese wollen aber ganzheitlich wahrgenommen und nicht nur auf ihre Genitalien reduziert werden. Daher muss das Thema Gewalt gegen Mädchen und Frauengesundheit fester Bestandteil beruflicher Aus- und Weiterbildung werden", so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES: VertreterInnen von Bund, Ländern und Kommunen müssen sich mit Betroffenen an einen Tisch setzen und konkrete Schritte erarbeiten. Seit der ersten Bundestagsanhörung zum Thema vor zehn Jahren ist viel zu wenig geschehen. Den Worten müssen endlich Taten folgen."
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