Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Telekom stoppt Ausbau von DSL-Anschlüssen / Der ländliche Raum ein Stiefkind der Informationsgesellschaft?

(Berlin) - Was sich wirtschaftlich nicht rechnet, hat in einem privatwirtschaftlich geführten Unternehmen keine Chance. Gilt das auch für die Telekom, deren Aktien noch zu 43 Prozent vom Bund gehalten werden? Die Telekom stoppt im ländlichen Raum den weiteren Ausbau der DSL-Anschlüsse, die einen schnellen und preiswerten Internetzugang ermöglichen. Protest von Seiten der Politik war noch nicht zu vernehmen. Will die Bundesregierung die Menschen im ländlichen Raum im Stich lassen? Diese Fragen stellt die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) Erika Lenz der Bundesregierung angesichts des Ausbaustopps der DSL-Anschlüsse im ländlichen Raum.

Die DSL-Technik ist eine Zukunftstechnologie, die erstmals in der Geschichte der Industrialisierung auch die Wirtschaftskraft des ländlichen Raums nachhaltig stärken könnte, begründet die Präsidentin den Protest des dlv. Denn mit den neuen Technologien ist es möglich, dass die Arbeit auch im Dorf bleiben kann. Junge Leute können sich neue Berufsfelder und Einkommensquellen erschließen, ohne in die Ballungsräume abwandern zu müssen. Lange Arbeitswege ließen sich sparen. Das schont nicht nur das individuelle Zeitbudget, sondern auch die Umwelt.

Der Ausbaustopp bei DSL-Anschlüssen ist aus Sicht des dlv wirtschaftlich und politisch kurzsichtig. Gegen diese Kurzsichtigkeit setze der dlv ein Zeichen, sagte Erika Lenz. „Zu Beginn dieses Jahres haben wir mit dem Verband ein Modellprojekt gestartet, bei dem es darum geht, die neuen Medien für die unternehmerischen Tätigkeiten von LandFrauen, zur Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen von LandFrauen und für eine zeitgemäße Verbandskommunikation zu nutzen.“ Dazu werden u.a. IT-LandFrauen ausgebildet, die als künftige Webdesignerinnen und Beraterinnen in Sachen Internet allen 550.000 LandFrauen die neuen Medien nahe bringen sollen.

Einige IT-LandFrauen haben bereits von der Telekom Absagen erhalten, sie sollen keinen DSL-Anschluss bekommen. Die, die den schnellen Zugang zum Netz brauchen, werden gezwungen, andere Systeme mit höheren Kosten, etwa eine Lösung über Satellit, zu akzeptieren. Das ist für Menschen im ländlichen Raum, die das Internet für ihre berufliche Arbeit brauchen, ein nicht akzeptabler Wettbewerbsnachteil.

Trotz der Privatisierung der Telekom steht die Bundesregierung in der politischen Verantwortung, für die flächendeckende Bereitstellung von Telekommunikationsdienstleistungen zu sorgen. dlv-Präsidentin Erika Lenz fordert die Bundesregierung auf, ihren Einfluss auf die Telekom geltend zu machen. Vor den wirtschaftlichen Interessen der Telekom steht das Allgemeinwohl beim Ausbau einer modernen Kommunikationsstruktur in den Ballungsräumen und auf dem flachen Land.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Landfrauenverband e.V. (dlv) Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31802029 Telefax: 030/31017831

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