Tb Pleite: Keinen zweiten Fall Philipp Holzmann schaffen

(Berlin) - Der Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, Rechtsanwalt Wolf Burkhard Wenkel, warnte den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit davor, durch voreiliges Handeln zugunsten des angeschlagenen Baubetriebes Berliner Tief- und Verkehrsbau GmbH (Tb) einen zweiten Fall Philipp Holzmann zu schaffen.

Es sei zwar betrüblich, so Wenkel weiter, dass mit Tb ein Betrieb vom Markt zu verschwinden drohe, der wiederholt seine hohe Ausbildungsbereitschaft unter Beweis gestellt habe. Das Unternehmen muss sich allerdings genauso wie Philipp Holzmann den Vorwurf gefallen lassen, durch ihr unverantwortliches Marktverhalten für die Misere im Straßenbau mit beigetragen zu haben. Mitbewerber übten immer wieder Kritik an Tb, weil das Unternehmen wiederholt Angebote zu nicht auskömmlichen Preisen abgegeben haben soll. Mit dieser Preispolitik hat Tb zum Preisverfall auf dem Berliner Baumarkt beigetragen, und den Untergang mittelständischer Betriebe verursacht.

RA Wenkel sagte: „Das mittelständische Baugewerbe ist nicht gegen das Engagement des Regierenden Bürgermeisters, wenn dadurch Arbeitsplätze und Unternehmen im Baugewerbe erhalten werden können. Allerdings wird hier im Fall Tb wieder der Bock zum Gärtner gemacht. Ein selbstverschuldeter Firmenzusammenbruch, der für sich genommen nur geringe Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt hat, ruft die politische Spitze auf den Plan, während diejenigen Baubetriebe, die am meisten unter den Auswirkungen der Geschäftspolitik solcher Betriebe zu leiden haben, wieder im Regen stehen gelassen werden.“

RA Wenkel, verwies darauf, dass das Berliner Baugewerbe seit Jahresbeginn bis einschließlich Mai 2001 bereits 2867 gewerbliche Bauarbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verloren hätten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat damit die Zahl der gewerblichen Bauarbeiter um 24 % abgenommen. Anstatt einzelnen Unternehmen ungerechtfertigte Hilfe zukommen zu lassen, sollte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit grundsätzliche Lösungen erwägen, um das mittelständische Berliner Baugewerbe zu stabilisieren. Das erfordert in erster Linie die Bekämpfung der Schwarzarbeit und den Erhalt der Haushaltsmittel für den Bau.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. Nassauische Str. 15 10717 Berlin Telefon: 030/8600040 Telefax: 030/86000461