Tausende Todesfälle: VdK warnt vor Auswirkung von Hitzewellen
(Frankfurt am Main) - Folgen hoher Temperaturen für Ältere, Pflegebedürftige und chronisch Kranke werden oft unterschätzt
Hitzewellenwie etwa in den vergangenen Jahren und auch in diesem Sommer werden nach den Statistikern des Robert Koch-Instituts (RKI) infolge des Klimawandels in Zukunft noch häufiger und intensiver auftretensowievermehrt Todesopfer fordern. "Besonders gefährdet sind ältere, pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen, aber auch Schwangere", sagt der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann. "Eine enorme Herausforderungstellen Hitzetage vor allem für bettlägerige Pflegebedürftige in Pflegeeinrichtungen dar sowie für zu Hause lebende Pflegebedürftige und die sie versorgenden Angehörigen."Eine aktuelle Studie, an der Forscher des RKI, des Zentrums für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes und des Umweltbundesamtes beteiligt waren, belegt, dass ungewöhnlich hohe Temperaturen zwischen 2018 und 2020 zu einer deutlich erhöhten Übersterblichkeit aufgrund von Hitze geführt haben. Allein 2018 gab es demnach 8700 hitzebedingte Sterbefälle, ähnlich viele wie in den Hitzejahren 1994 und 2003 mit jeweils rund 10.000 Todesopfern.
"Experten sehen in Hitzeereignissen auch künftig eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit der Menschen in ganz Deutschland. Um diesem Risiko zu begegnen, müssen wirden Umgang mit Hitzeperioden verbessern und Vorkehrungen schaffen, um die vulnerablen Bevölkerungsgruppen adäquat zu schützen", fordert Paul Weimann. Insbesondere sorgt sich der VdK um die mehr als 445.000 Pflegebedürftigen in Hessen und Thüringen, von denen etwa 80 Prozent zu Hause versorgt werden − oft allein durch ihre Angehörigen. "Viele Betroffene sind nicht in der Lage,sich bei extremen Temperaturen selbst Kühlung zu verschaffen oder die heiße Wohnung zu verlassen und den kühleren Park aufzusuchen - für Pflegebedürftige wie pflegende Angehörige eine unglaubliche Belastung", sagt der VdK-Landesvorsitzende. "Sie brauchen passgenau zugeschnittene Informationen und Rat, um die äußerst schwierige Situation bewältigen zukönnen." Darüber hinaus erforderlich sei eine finanzielle Entlastung der Hilfebedürftigen beim Erwerb von technischen Hilfsmitteln zur Kühlung, betont Paul Weimann.
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