Tarifvertrag "Zukunft durch Ausbildung" erfüllt / Arbeitgeberverband Nordostchemie e. V., Unternehmen, Betriebsräte und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) werteten gemeinsam die Ausbildungszahlen 2009 aus
(Berlin) - Im Herbst 2009 wurden von der ostdeutschen Chemie 705 Ausbildungsplätze neu angeboten. Somit ist es trotz der schwierigen Wirtschaftssituation gelungen, die im Tarifvertrag "Zukunft durch Ausbildung" von den Arbeitgebern zugesagten 700 neuen Plätze zu erreichen. Sogar die Vorjahreszahl von 709 wurde nur knapp verfehlt.
Insgesamt bilden die Mitgliedsunternehmen des AGV Nordostchemie derzeit rund 2.300 junge Menschen aus, das entspricht einer Ausbildungsquote von rund 5,4 Prozent. Erwartungsgemäß wurde das Ausbildungsplatzangebot in der Bewerbungsrunde 2008/2009 stark von der zunehmend schwieriger werdenden Wirtschaftslage beeinflusst:
So mussten die Ausbildungsplanzahlen insbesondere von einigen kleinen und mittelgroßen Ausbildungsbetrieben reduziert werden. Stabilisierend wirkte sich das anhaltend hohe Engagement der großen Ausbildungsbetriebe aus.
Erfreulich ist, dass kurzfristig noch drei Unternehmen dem Ausbildungsplatzappell des Arbeitgeberverbandes Nordostchemie vom 8. September 2009 gefolgt sind und weitere fünf Ausbildungsplätze geschaffen haben. Auch die Betriebsräte haben sich in den Unternehmen für weitere Ausbildungsplätze stark gemacht.
Große Herausforderungen auch für die Ausbildungsrunde 2009/2010
Die Chemieunternehmen sind sich darüber im Klaren, dass ihre Stammbelegschaften auch über schwierige wirtschaftliche Zeiten hinaus unbedingt erhalten bleiben müssen. Das gleiche gilt vor dem Hintergrund der ungünstigen demografischen Entwicklung auch für die Ausbildungskapazitäten. Bei den Arbeitsagenturen haben sich gegenüber dem Vorjahr 14 Prozent weniger Ausbildungsbewerber gemeldet.
Die Ausbildungsberufe in der chemischen Industrie - insbesondere einige naturwissenschaftliche Berufe - müssen besser bekannt gemacht werden. Die Aktivitäten der Unternehmen (Messeauftritte, Informationstage in den Schulen, Internetauftritte) zur Berufsorientierung sollen fortgesetzt und ausgebaut werden. Mit Berufsvorbereitungsmaßnahmen und Einstiegsqualifizierungen sollen noch mehr bisher nicht ausbildungsfähige Jugendliche an die anspruchsvolle Ausbildung in der Chemie herangeführt werden.
Hintergrund: Tarifvertrag Zukunft durch Ausbildung
Im Tarifvertrag 'Zukunft durch Ausbildung' verpflichten sich die Chemie-Arbeitgeber für die kommenden Ausbildungsjahre 2009 und 2010 insgesamt 1.400 Ausbildungsplätze anzubieten. Dabei sollen auf die Jahre 2009 und 2010 jeweils 700 Ausbildungsangebote entfallen. Somit setzen die Tarifvertragsparteien der chemischen Industrie in den sechs ostdeutschen Bundesländern ihre langfristige Ausbildungsinitiative fort. Mit kontinuierlichen Anstrengungen wurde ein hohes Ausbildungsplatzniveau erreicht. Wegen der Bedeutung der Ausbildung für den Chemiestandort Deutschland sehen sich der Arbeitgeberverband Nordostchemie e. V. und die IG BCE in der Verantwortung, ein hohes Niveau nachhaltig zu sichern und auch in Zukunft Ausbildungsanstrengungen unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung zu unternehmen.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V.
Torsten Kiesner, Referent, Verbandskommunikation
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