Tarifverträge müssen zwischen Konzernunternehmen und Mittelstand differenzieren

(Frankfurt am Main) – „Der – bis auf Sachsen – bundesweit vereinbarte Metall-Tarifabschluss ist für den Mittelstand nur schwer tragbar“, erklärte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Diether Klingelnberg, am 26. Februar in Frankfurt. Deshalb unterstützt der VDMA die harte Haltung der sächsischen Metallarbeitgeber gegenüber der IG-Metall.

„Tarifverträge – und zwar nicht nur im Osten, sondern auch im Westen – müssen zwischen Konzernunternehmen und Mittelstand differenzieren. Beide passen nicht mehr unter eine Decke“, so Klingelnberg. Der Personalkostenanteil in den mittelständischen Maschinenbauunternehmen liegt deutlich über 30 Prozent , während er in anderen Branchen, wie zum Beispiel der Automobilindustrie, weit unter 20 Prozent liegt. „Eine Reform des Tarifrechts, das den besonderen Belangen des Mittelstandes entspricht, ist überfällig“, so der VDMA-Präsident. „Wir brauchen mehr Flexibilität.“

Beide Lohnstufen des Metallabschlusses liegen über dem, was an Produktivitätsfortschritt für dieses und das kommende Jahr zu erwarten ist.

In den neuen Bundesländern, in denen die Produktivität immer noch weit hinter der in den alten Bundesländern liegt, hat dieser Abschluss einen weiteren Arbeitsplatzabbau und Produktionsverlagerungen zur Folge. Die sächsischen Metallarbeitgeber wollen mit ihren Vorschlägen Arbeitsplätze in Sachsen erhalten. „Die IG Metall sollte das Angebot der sächsischen Metallarbeitgeber annehmen, ihre taktischen Spielchen beenden und mehr Verantwortung auf Betriebsebene legen – im Interesse der Arbeitnehmer und Arbeitslosen. Die durchaus beachtenswerte Entwicklung des sächsischen Maschinenbaus darf nicht durch Tarifbürokraten aufs Spiel gesetzt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
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