Tarifverhandlungen Textile Dienste: IG Metall fordert verhandlungsfähiges Angebot

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall hat die Arbeitgeber der Branche Textile Dienste aufgefordert, die Tarifverhandlungen für die 70.000 Beschäftigten nicht durch Billigangebote zu verzögern und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. "Das ist die letzte Gelegenheit, in der Friedenspflicht ein Tarifergebnis zu erreichen", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Peter Donath am Mittwoch in Frankfurt. Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des wachsenden industrienahen Dienstleistungsbereichs, zu dem Wäschereien, Reinigungen und textile Mietdienste gehören, werden am Donnerstag in Göttingen in der dritten Runde fortgesetzt. Die Friedenspflicht endet am 30. Juni.

Die IG Metall fordert ab 1. Juli die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent und die Angleichung der Löhne und Gehälter in den neuen Bundesländern an das Westniveau. Nach IG Metall-Angaben liegen die Löhne und Gehälter in Ostdeutschland zehn bis 25 Prozent unter dem Westniveau. Bislang seien die Jahressonderzahlung und das Urlaubsgeld niedriger als in den alten Bundesländern. Vermögenswirksame Leistungen würden gar nicht gezahlt, sagte Donath. Die Einkommensunterschiede zwischen Ost und West führten zu immer stärkeren Wettbewerbsverzerrungen und zur Verlagerung von Betriebsstätten aus den alten in die neuen Bundesländer.

Das Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde wies die IG Metall zurück. "Offensichtlich suchen die Arbeitgeber mit diesem mageren Angebot die Konfrontation. Mit uns wird es keinen Billigabschluss geben", sagte Donath. Die Arbeitgeber hatten am 18. Juni für die Monate Juli, August und September in den alten Bundesländern jeweils 20 Euro als Einmalzahlung und anschließend drei Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer gesamten Laufzeit von 21 Monaten angeboten.

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