Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Tarifverhandlungen für Redakteure ergebnislos vertagt

(Köln) - Die bundesweiten Tarifverhandlungen für die rund 15.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen sind am Dienstag, dem 10. September 2002 in Köln nach zwei Stunden ohne Ergebnis vertagt worden. Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) weigerte sich, ein Angebot für eine Erhöhung der Gehälter vorzulegen. Statt dessen hieß es: „Wir brauchen eine Kostensenkung“. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hatte eine Anhebung der Tarife um 5,5 Prozent verlangt. In der Verhandlung machte die DJV-Delegation deutlich, dass die Verlage auf Grund der wirtschaftlichen Situation des Vorjahres genügend Spielraum haben müssten, um die Redakteurs-Einkommen aufzustocken. Seitens der Arbeitgeber wurde dies strikt verneint. Schon 2001 sei ein „Klagejahr“ gewesen. Der BDZV erschwerte die Verhandlungen erheblich, weil er ganz offensichtlich die Gespräche über eine Gehaltserhöhung mit neuen Verhandlungen über den Manteltarifvertrag verknüpfen will, die für das kommende Jahr vorgesehen sind. Dabei soll es u.a. darum gehen, die Berufsjahrstaffel auf 10 statt bisher 15 zu verkürzen, um Mehrkosten für Gehaltserhöhungen zu kompensieren. Dies lehnt der DJV kategorisch ab. Die vom DJV angebotenen Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung wurden lediglich zur Kenntnis genommen, ohne konkret darauf zu reagieren.

Auffällig ist, dass sich die ostdeutschen Länder weiterhin vom BDZV fast vollständig abkoppeln. Die Arbeitgeber-Delegation erklärte nämlich, dass sie kein Mandat habe, für die Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zu verhandeln. In Thüringen und Sachsen-Anhalt gibt es überhaupt keine Landesverbände des BDZV. Der DJV bedauert diese Entwicklung und wird versuchen, wie im Jahr 2000 mit den Verlagen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg separate Tarifverträge abzuschließen. „Das Ziel gleicher Verhältnisse in Ost und West wird nicht aufgegeben“, erklärte DJV-Hauptgeschäftsführer Hubert Engeroff nach Ende der Verhandlungen. Als neuer Termin für die Tarifverhandlungen wurde der 27.9. vereinbart.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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