Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Tarifverhandlungen: Einzelhandel bietet 1,7 Prozent

(Berlin) - Die Arbeitgeber im Einzelhandel haben am 13. Mai 2002 in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein Angebot gemacht. Hierzu erklärte in Berlin der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, Hermann Franzen:

Mit 1,7 Prozent haben die Arbeitgeber im Einzelhandel ein Angebot gemacht, das über der Schmerzgrenze der gebeutelten Branche liegt. Ver.di selbst geht bei der Prognose für 2002 von einem Abbau von 25.000 Arbeitsplätzen aus. Legt man die ver.di-Annahmen zugrunde, so ergäbe sich danach rechnerisch ein Produktivitätszuwachs von 1,75 Prozent. Dieser Produktivitätszuwachs geht aber bereits zu einem Prozentpunkt auf den Abbau von 25.000 Arbeitsplätzen zurück. Jeder halbe Prozentpunkt Tariferhöhung oberhalb von 1,7 Prozent würde daher weitere 12.500 Arbeitsplätze kosten. Die ver.di-Forderungen nach Tariferhöhungen in Höhe von 6,5 Prozent würden daher insgesamt rund 140.000 Arbeitsplätze vernichten.

Tatsächlich aber dürfte das von ver.di unterstellte Umsatzwachstum von 0,75 Prozent, das der Produktivitätsprognose zugrunde liegt, nach dem schwachen Jahresbeginn nicht mehr erreicht werden. Da der Handel angesichts der extrem schwachen Nachfrage nicht auf Preissteigerungen ausweichen kann, muss jede Kostensteigerung bei den Personalkosten durch den Abbau von Arbeitsplätzen „finanziert“ werden.

Es liegt nun bei ver.di, ob die Gewerkschaft zu einer branchenbezogenen Tarifpolitik zurückfindet oder ein überhöhter Tarifabschluss das Startzeichen für einen drastischen Personalabbau in der Branche gibt.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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