Pressemitteilung | Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)

Tarifverhandlungen der Druckindustrie vor dem Scheitern?

(Wiesbaden) - Die Tarifverhandlungen der Druckindustrie sind in eine bitterernste Situation geraten, werden aber am 14. Mai 2002 in Frankfurt fortgesetzt. Die Gewerkschaft Verdi hat einen Abschluss von "mindestens 3,6 Prozent als einzig gangbaren Weg" bezeichnet. Außerdem hat sie zusätzlich eine neue Forderung erhoben, nämlich eine Erhöhung der Jahresleistung ("Weihnachtsgeld") von 95 auf 100 Prozent eines Monatslohnes.

Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) hat sich dagegen bereit erklärt, auf einen zweijährigen Vertrag zu verzichten. Als Verhandlungsbasis für einen Abschluss nannte er einen Korridor in Höhe von 2,5 bis 2,8 Prozent. Die Gewerkschaft wies dies brüsk zurück und lehnte eine Fortsetzung der Verhandlungen zunächst ab.

Arbeitsplätze auf dem Spiel

Die Arbeitgeber bedauern sehr, dass Verdi offensichtlich den Konflikt sucht. Es ist unfassbar, dass eine Gewerkschaft in dieser fast dramatischen Wirtschaftslage mutwillig Arbeitsplätze aufs Spiel setzt. Außerdem gefährdet Verdi damit den Flächentarifvertrag.

Wer sich in den Betrieben der Druck- und Medienindustrie umschaut, weiß: Eine Lohnerhöhung um 6,5 Prozent ist einfach nicht drin. Ein Abschluss für Großkonzerne der Chemie- oder Metallindustrie kann für die mittelständische Druck- und Medienindustrie kein Maßstab sein. Verdi will sogar einen höheren Abschluss als Chemie - ohne Rücksicht auf die Situation in den Betrieben.

Was macht die Lage so brisant?

Der bvdm hat seinen Korridor von 2,5 bis 2,8 Prozent ausdrücklich als "Verhandlungsbasis" bezeichnet. Verdi dagegen bezeichnet ihre Forderung von 3,6 Prozent als "einzig gangbaren Weg" und verschärft diese Aussage dadurch, dass der Abschluss "auf jeden Fall über Chemie liegen muss". Damit hat sich Verdi festgezurrt und eine Verhandlungsblockade aufgebaut.

Konsequenzen für die Branche

Diese Tarifverhandlung ist so bitterernst, weil es um die Zukunft des Flächentarifvertrages geht. Immer weniger Betriebe sind bereit, sich auf überhöhte Abschlüsse einzulassen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Druck und Medien e.V. Biebricher Allee 79 65187 Wiesbaden Telefon: 0611/8030 Telefax: 0611/803113

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