Pressemitteilung | Kommunaler Arbeitgeberverband Berlin (KAV Berlin)

Tarifrunde 2014: Gewerkschaftsforderungen sind illusorisch

(Berlin) - Vor den morgen beginnenden Verhandlungen zur Tarifrunde 2014 von Kommunen und Bund weist die KAV-Geschäftsführerin Claudia Pfeiffer die Forderungen der Gewerkschaften zurück: "100 Euro Sockelbetrag und 3,5 Prozent Entgelterhöhung bedeuten in der Praxis durchschnittlich 7,14 Prozent Gehaltssteigerung auf alle Entgeltgruppen verteilt. Das ist für die KAV-Mitglieder aus dem laufenden Haushalt nicht zu stemmen und vollkommen illusorisch."

27 der 81 im KAV Berlin organisierten Arbeitgeber sind mit mehr als 26.000 Arbeitnehmern und Auszubildenden von den Tarifverhandlungen betroffen. "Darunter sind auch kleinere Arbeitgeber, die ebenso wie die größeren Arbeitgeber schlichtweg kein Geld für derartige Tarifsteigerung haben", warnt Claudia Pfeiffer.

Nach ersten Schätzungen würden die Gewerkschaftsforderungen alleine bei den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) mit rund 5.300 Beschäftigten jährlich Personalmehrkosten von mehr als 17 Millionen Euro auslösen.

Die Messe Berlin GmbH müsste rund 1,7 Millionen Euro Personalmehrkosten bei etwas mehr als 400 Mitarbeitern jährlich stemmen. Bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin würden die geforderten 7,14 Prozent bei 120 Mitarbeitern pro Jahr rund 400.000 Euro Mehrpersonalkosten bedeuten. "Diese beispielhaften Zahlen zeigen das nicht finanzierbare und viel zu hohe Volumen der Gewerkschaftsforderungen. Ich appelliere an die Verhandlungsbereitschaft während der Tarifrunde", wendet sich Claudia Pfeiffer an die Gewerkschaften.

"Der geforderte Sockelbetrag steigert vor allem die Gehälter in den unteren und mittleren Entgeltgruppen überproportional stark. In diesem Bereich bezahlen unsere Mitglieder bereits weit über den Tarifen in der Privatwirtschaft, mit der sie aber im Wettbewerb direkt konkurrieren", gibt die KAV-Geschäftsführerin zu bedenken. Auch einen wie von den Gewerkschaften geforderten Nachholbedarf kann Claudia Pfeiffer nicht erkennen: "Seit 2008 ist die Gehaltstabelle im TVöD um 19,5 Prozent gestiegen, alleine in der letzten Tarifrunde wurden Tarifsteigerungen von 6,3 Prozent ausgehandelt."

Kurzinfo Tarifrunde 2014:

Die Tarifverhandlungen betreffen 10.000 tarifgebundene Arbeitgeber mit rund zwei Millionen Beschäftigten bundesweit.

Der Dachverband der kommunalen Arbeitgeber, die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verhandelt gemeinsam mit dem Bund auf Arbeitgeberseite. Die Arbeitnehmer werden von den beiden Gewerkschaften ver.di und dbb vertreten. Für die VKA führen die Mitgliederversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführerkonferenz die Verhandlungen. Der KAV Berlin ist sowohl im Präsidium durch den KAV-Vorstandsvorsitzenden und Personalvorstand der Berliner Wasserbetriebe, Norbert Schmidt, als auch in der Geschäftsführerkonferenz durch die KAV-Geschäftsführerin Claudia Pfeiffer sowie weitere Verbandsmitglieder vertreten.

Die Tarifverhandlungen beziehen sich auf die Entgelttabellen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD), den Tarifvertrag für die Versorgungsbetriebe (TV-V) und die an den TVöD gekoppelten Entgelttabellen aus dem Nahverkehr in sechs Bundesländern (in Berlin gilt der TV-N Berlin und somit ist der Nahverkehr - bis auf die Auszubildenden - nicht von den Tarifverhandlungen betroffen).

Die Tarifverhandlungen beginnen am 13. März 2014 in Potsdam. Weitere Verhandlungstermine sind der 20./21. März 2014 und der 31. März/1. April 2014, ebenfalls in Potsdam.

Informationen zur Tarifrunde 2014 finden Sie auf den Internetseiten des KAV Berlin http://www.kavberlin.de/informativ/aus-der-vka/tarifrunde-2014/.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunaler Arbeitgeberverband Berlin (KAV Berlin) Silke Leicht-Gilles, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Goethestr. 85, 10623 Berlin Telefon: (030) 214581-11, Fax: (030) 214581-18

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