Tarifrunde 2007: Betriebe müssen international wettbewerbsfähig bleiben / Abschluss muss unter dem Niveau von 2006 liegen
(Berlin) - Der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (VME) und die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen haben sich heute (16. März 2007) in Berlin zur ersten Verhandlung in der Lohnrunde 2007 für das Tarifgebiet Berlin-Brandenburg getroffen. Die Arbeitgeber erläuterten der Gewerkschaft dabei ausführlich ihren Standpunkt. Nach etwa zwei Stunden Gesprächsdauer verständigten sich beide Seiten darauf, die Verhandlungen am 2. April 2007 fortzusetzen.
Im Anschluss erklärte VME-Verhandlungsführer Joachim Rennau: Die Forderung der IG Metall ist in ihrer Höhe unangemessen, nicht nachvollziehbar und daher auch nicht akzeptabel. Nach unserer Ansicht muss der Abschluss unter dem Niveau von 2006 liegen. Zur Begründung verwies Rennau auf die schwierigere Weltmarktsituation. So ist es Unternehmen derzeit unmöglich, Kostensteigerungen an Kunden weiterzugeben, trotzdem sich bereits die Rohstoffe massiv verteuert haben.
Weiter sagte Rennau: Obwohl auch die IG Metall für die M+E-Industrie mit 40 Prozent weniger Wirtschaftswachstum als 2006 rechnet, hält sie es für gerechtfertigt, eine Lohnforderung zu präsentieren, die um 30 Prozent höher liegt als im Vorjahr. Gerade in unserer Region dürfen wir jetzt aber nicht vergessen, Maß zu halten, um die Konkurrenzfähigkeit des Standortes nicht zu erschüttern. Denn der internationale Erfolg unserer Produkte entscheidet über den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Berlin-Brandenburg.
Dabei wurden die Beschäftigten an Erfolgen stets angemessen beteiligt: So sind die M+E-Tarifentgelte wesentlich stärker angestiegen als die der Gesamtwirtschaft. Das Tarifniveau stieg 2006 insgesamt um 1 Prozent - ohne die M+E-Industrie sogar nur um 0,8 Prozent, bei M+E dagegen um 3,1 Prozent. Entsprechend ist das durchschnittliche Jahreseinkommen eines M+E-Arbeitnehmers im Westteil Berlins 2006 auf fast 41.000 Euro gewachsen. Und auch im Ostteil der Stadt sowie in Brandenburg verdienen M+E-Arbeitnehmer im Durchschnitt mehr als 39.000 Euro.
Hinzu kommt, dass die M+E-Unternehmen in Brandenburg im Jahr 2006 rund 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen konnten. Diese gilt es nun langfristig zu sichern. Bei einer Lohnerhöhung von 6,5 Prozent ist das allerdings unrealistisch., ergänzte Rennau. Zwar war die bundesweite Ertragsentwicklung 2006 im Verhältnis zum Vorjahr besser, sie konnte aber gerade einmal das Renditeniveau der späten 90er Jahren erreichen. Gleichzeitig liegt der Anteil der deutschen M+E-Betriebe mit roten Zahlen bzw. ohne Gewinn bei immer noch 30 Prozent. Dies sind vor allem die kleinen und jungen Unternehmen, welche die Region Berlin-Brandenburg prägen. Ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gilt es nun zu schützen.
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