Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Tarifrunde 2001 bei Banken und Versicherungen: ver.di fordert 5,5 % in beiden Branchen

(Düsseldorf) - Einkommenssteigerungen im Gesamtvolumen von 5,5 % fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für die in dieser Woche beginnenden Tarifverhandlungen für die 470.000 Bankangestellten und die 220.000 Beschäftigten des Versicherungsgewerbes. Zum Forderungspaket gehört auch ein Bündel von arbeitsplatzsichernden Maßnahmen in beiden Wirtschaftszweigen.

Das für Finanzdienstleistungen zuständige ver.di-Bundesvorstandsmitglied Hinrich Feddersen begründete die geforderten Einkommenserhöhungen am Sonntag in Düsseldorf mit einer erwarteten Preissteigerungsrate im laufenden Jahr von 2 %, einer glänzenden Ertragslage und überdurchschnittlichen Produktivitätssteigerungen in beiden Dienstleistungsbranchen. Dazu Feddersen: "Trotz Ertragswachstum der Bankhäuser und Versicherungsunternehmen klaffen Unternehmensgewinne und Einkommensentwicklung der Beschäftigten weit auseinander. Zusätzlich muss der deutlich erhöhte Arbeitsdruck mit einer kräftigen Gehaltserhöhung abgegolten werden."

In der Bankentarifrunde fordert ver.di besonders unter Hinweis auf die außerordentlichen Belastungen der Beschäftigten bei der Vorbereitung und Einführung des Euros einen klaren finanziellen Ausgleich. Die Bankangestellten werden zur reibungslosen Einführung des Euros massiv Überstunden leisten und Urlaube verschieben. Dabei wird sich ver.di auch für eine Begrenzung dieser Höchstbelastungen einsetzen. "Sozial unerträgliche Planspiele der Arbeitgeber zur zeitweisen Einführung einer 70-Stunden-Woche stoßen auf unseren erbitterten Widerstand", betonte Feddersen.

Zum Thema Beschäftigungssicherung zählt nach seinen Worten "ein deutlich verbesserter Tarifvertrag für Altersteilzeit mit einem Rechtsanspruch der Beschäftigten, eine Ausweitung der Freistellungsphase auf bis zu fünf Jahre und eine Vergütung während der gesamten Altersteilzeit von 90 % des Vollzeitnettos, statt der aktuellen 70 % im Bankgewerbe bzw. 80 % im Versicherungsgewerbe. Eine Verlängerung des bestehenden Vorruhestandstarifvertrages im Bankgewerbe ist wegen weiterer Rationalisierungen genauso notwendig wie ein Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit ohne Einschränkung sowie weitere Verkürzungen der Jahres- und Wochenarbeitszeit. "Arbeitsplatzvernichtung bei gleichzeitig steigenden Erträgen ist mit uns nicht zu machen", unterstrich der ver.di-Verhandlungsführer.

Für beide Branchen drängt ver.di auf eine Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze und die Übernahme der Auszubildenden in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Die Gehaltstarifverträge wurden zum 31. März 2001 (Banken) bzw. 30. April 2001 (Versicherungen) gekündigt. Die Verhandlungen für das Bankgewerbe beginnen am 03. April in Berlin und für die Versicherungsbranche am 04. April in Frankfurt/M.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Telefon: / Telefax: /

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