Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Tarifpolitischen Kurs in Ostdeutschland fortsetzen

(Köln) - Für eine konsequente Fortsetzung des tarifpolitischen Kurses in Ostdeutschland sprach sich Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Hans Werner Busch aus. "Die ostdeutsche Metall- und Elektro-Industrie hat in den letzte beiden Jahren viel für die Beschäftigungsentwicklung getan. Eigentlich dürfte niemand auf die Idee verfallen, ausgerechnet jetzt die tarifpolitische Linie der Vernunft zu verlassen." Busch widersprach damit Jürgen Peters, dem 2. Vorsitzenden der IG Metall, der kürzlich behauptet hatte, die ostdeutsche M+E-Industrie könnte eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent ökonomisch verkraften.

Die Zahl der Beschäftigten in der ostdeutschen Metall- und Elektro-Industrie hat sich 2001 um 4,9 Prozent erhöht, nachdem sie schon 2000 um 4,4 Prozent zugenommen hatte. Insgesamt wurden in beiden Jahren 27.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. "Das war ein echtes Kontrastprogramm zum leider immer noch abschüssigen Beschäftigungstrend der neuen Bundesländer", sagte Busch. Gemessen am prozentualen Beschäftigungsanstieg der M+E-Industrie lagen 2001 gleich vier neue Bundesländer an der Spitze: Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Erst auf Plätzen dahinter lagen mit Bayern und Baden-Württemberg die besten westdeutschen Länder.

Busch kritisierte, dass die IG Metall über die 6,5-Prozent-Forderung hinaus noch weitere kostenträchtige Angleichungsziele anvisiert. "Solange wir ein beträchtliches Ost-West-Gefälle auf dem Arbeitsmarkt haben, müssen wir an den wenigen noch vorhandenen tarifpolitischen Pluspunkten des Ostens festhalten", sagte der Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer. Gesamtmetall stimmt mit der IG Metall überein, dass die Eigenkapitaldecke der Firmen im Osten zu dünn sei. "Im Gegensatz zur Gewerkschaft sind wir allerdings der Meinung", so Busch, "dass wir tarifpolitisch in der Verantwortung sind, alles zu tun, um die Substanz der Firmen zu stärken, indem wir angemessene Gewinne zulassen, aus denen vor allem im Klein- und Mittelstand das Eigenkapital gebildet wird."

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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