Tarifpolitik 2002: Die Mär vom Nachholbedarf
(Dortmund) - Die IG Metall meint, die Beschäftigten hätten 2001 zu wenig bekommen, jetzt müsse kräftig nachgelegt werden.
Tatsache ist jedoch:
- Tarifpolitik wird für die Zukunft gemacht. Um das Einfordern zweifelhafter alter Ansprüche geht es dabei nicht. Die Tarifpartner müssen vielmehr berücksichtigen, was künftig wirtschaftlich machbar, d.h. bezahlbar ist.
- Weder 2000 noch 2001 blieb der Tarifabschluss hinter dem Produktivitätsfortschritt zurück. Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr gab es 2,1 Prozent mehr Lohn, die Produktivität stieg dagegen nur um 1,6 Prozent. Ähnlich die Situation im Jahr davor: Es gab 3 Prozent mehr Lohn, dagegen nur 2,3 Prozent mehr Produktivität.
- Die Lohn- und Gehaltssumme stieg in den Jahren 2000 und 2001 um rund 7,5 Prozent. Die Gewinnsumme der Unternehmen stieg zwar 2000 kräftig an, fiel im folgenden Jahr aber umso stärker. Zur Zeit verdienen die M+EFirmen weniger als vor dem Tarifabschluss 2000.
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