Tarifliches Inflationsgeld und deutliches prozentuales Plus dauerhaft: IGBCE-Bundestarifkommission legt Forderungsempfehlung für Tarifrunde Kautschuk vor
(Hannover) - Eine deutliche prozentuale Erhöhung der Vergütungen und die schnelle Auszahlung des tariflichen Inflationsgelds: Diese Forderungsempfehlung hat die Bundestarifkommission der IGBCE in Fulda heute für die anstehende Kautschuk-Tarifrunde beschlossen. Die Gewerkschafft will die Tarifrunde für die 25.000 Beschäftigten der Branche aufgrund der wirtschaftlichen Situation vorziehen.
IGBCE-Verhandlungsführer Marc Welters hebt hervor: "Auch wenn die Vergütungstarifverträge noch bis Ende Mai laufen, müssen wir jetzt handeln, um den explodierenden Energiepreisen und der extrem gestiegenen Inflation gerecht zu werden, mit der die Beschäftigten konfrontiert sind." Er betont: "Die Beschäftigten brauchen jetzt Entlastung, um ihre Gas- und Stromrechnungen bezahlen zu können und die Preissprünge abzufedern. Denn da ist ordentlich Druck auf dem Kessel. Gemeinsame Verantwortung bedeutet, diese Last abzumildern."
In den Fokus der kommenden Tarifrunde stellt die IGBCE in ihrer Forderungsempfehlung das Geld. Die Beschäftigten sollen schnell von den gestiegenen Kosten entlastet werden und ihre Kaufkraft soll nachhaltig mit einer tabellenwirksamen Erhöhung der Vergütungen gesichert werden:
- Die IGBCE fordert die zeitnahe Zahlung eines tariflichen Inflationsgeldes (Nettozahlung) zur Bewältigung der wirtschaftlichen Situation, um die Beschäftigten schnell von den gestiegenen Kosten zu entlasten. Bis zur Höhe von 3000 Euro ist die Einmalzahlung steuer- und abgabenfrei.
- Die Tarifrunde 2023 soll vorgezogen starten und die Vergütungen der Beschäftigten sollen steigen. Die Kaufkraft der Beschäftigten muss mit einer dauerhaften, prozentualen Erhöhung abgesichert werden.
- Die Ostentgelte sollen auf das Westniveau angehoben werden.
In den kommenden Wochen werden IGBCE-Mitglieder und Beschäftigte in den Betrieben die Forderungsempfehlung diskutieren. Auf Grundlage der Forderungsempfehlung und dieser Diskussionen wird die Bundestarifkommission die finale Forderung beschließen. Wann die erste Verhandlung mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) stattfindet, steht noch nicht fest.
Rund die Hälfte der Beschäftigten in der Kautschukindustrie arbeitet in der Auto- oder Autozuliefererindustrie. Andere Unternehmen der Branche produzieren zum Beispiel Abdichtungen von Fenstern, Förderbänder oder Badekappen. Regionale Schwerpunkte befinden sich in Fulda, Hanau, Fürstenwalde, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. Große Betriebe sind unter anderem der Reifenhersteller Goodyear und der Hersteller von Kautschuk- und Kunststoffprodukten ContiTech.
Quelle und Kontaktadresse:
(IG BCE) Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Lars Ruzic, Pressesprecher
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