Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Tarifforderungen und Streiks der IG Metall sind verantwortungslos und wirtschaftsschädigend

(Berlin) - Das Präsidium der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände fordert die IG Metall nachdrücklich auf, zur tarifpolitischen Vernunft zurückzukehren. Wer in der jetzigen angespannten Wirtschaftslage mit mehr als 4 Millionen Arbeitslosen utopische Tariferhöhungen mit der Brechstange durchsetzen will, der lässt die gesamtgesellschaftliche Verantwortung vermissen. In der derzeit andauernden Rezession sind Tarifforderungen von bis zu 6,5 Prozent realitätsfern und gesamtwirtschaftlich schädlich. In diesem Jahr wird mit einem neuen Pleitenrekord von 40.000 Insolvenzen gerechnet - über 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Die IG Metall verschärft mit ihrer Forderung und den derzeitigen Warnstreiks die Unsicherheit und Investitionszurückhaltung in den Unternehmen, erklärte das Präsidium der BDA am 8. April in Berlin.

Das Verhalten der IG Metall gefährdet die ohnehin schwachen Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr. Der aktuellen Tarifrunde kommt vor dem Hintergrund der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Überzogene Lohnabschlüsse erhöhen den Rationalisierungsdruck in den Betrieben und heizen zudem die Inflation an. Die katastrophale Situation auf dem Arbeitsmarkt wird dadurch weiter verschärft.

Die Warnstreiks führen zu Produktionsausfällen, Auftrags- und Vertrauensverlusten sowie zu einer erheblichen Kostenbelastung für die Unternehmen. Die Wertschöpfung in der Metall- und Elektroindustrie liegt bei rund 2,5 Milliarden Euro pro Arbeitstag. Die IG Metall schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland, den Unternehmen, den Arbeitnehmern und den Arbeitslosen. Das ist unverantwortlich, erklärte das Präsidium der BDA.

Wir brauchen längerfristige, am gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsfortschritt orientierte Abschlüsse, damit die Konjunktur wieder in Fahrt kommt und neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen werden. Die produktivitätsorientierten Abschlüsse der Tarifrunde 2000 sind ein Beweis dafür, dass durch moderate, an der Produktivität orientierte Abschlüsse Arbeitsplätze geschaffen werden können. Als Folge der Tarifabschlüsse 2000 sind rund 600.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland entstanden; allein 100.000 davon in der Metall- und Elektroindustrie.

Wir fordern die IG Metall auf, sich einem konstruktiven Dialog in den Tarifverhandlungen nicht länger zu verschließen und ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Die Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie haben ein am oberen Limit der wirtschaftlichen Gegebenheiten orientiertes Angebot vorgelegt und damit ihren Willen zum Dialog und Kompromiss deutlich gemacht. In einer Branche, in der die Nachfrage im letzten Jahr um zehn Prozent eingebrochen und die Produktion um 6,5 Prozent gesunken ist, sind zwei Prozent Lohnerhöhung für dieses und nochmals zwei Prozent im nächsten Jahr ein faires Angebot und bereits ein Vorschuss auf einen möglichen Aufschwung. Mit konkreten Vorschlägen zur Einführung des gemeinsamen Entgeltrahmen-Tarifvertrag für Arbeiter und Angestellte sind die Arbeitgeber darüber hinaus auf eine Kernforderung der IG Metall eingegangen, erklärte das BDA-Präsidium.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/20330 Telefax: 030/30331055

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