Tarifbindung in der Diakonie liegt bei 93 Prozent / VdDD-Herbstumfrage belegt erneut hohe Tarifbindung bei diakonischen Unternehmen
(Berlin) - Bereits zum sechsten Mal hat der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) seine Mitglieder zu Fragen der Tarifbindung und -entwicklung, sowie zu allgemeinen ökonomischen Themen befragt. Wie auch in den vergangenen Jahren kann eine - sowohl im brancheninternen als auch im branchenübergreifenden Vergleich - sehr hohe Tarifbindung der VdDD-Mitglieder festgestellt werden. Rund 93 Prozent der Diakonie-Beschäftigten werden nach einem kirchlich-diakonischen Tarif (z.B. den Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland oder nach regionalen kirchlich-diakonischen Tarifen) vergütet. Zum Vergleich: Im gesamten Wirtschaftszweig "Gesundheit und Erziehung" liegt die Tarifbindung in den westlichen Bundesländern bei 51 Prozent, in den östlichen Bundesländern bei 31 Prozent (Quelle: IAB-Betriebspanel 2017).
Kritisch bewerteten die VdDD-Mitglieder die mangelnde Flexibilität und Differenzierung in den Tarifwerken. Die Übernahme von Verantwortung werde teilweise für die Mitarbeitenden nicht hinreichend honoriert. "Der Wandel der Arbeitswelt, neue Arbeitsbedingungen und -formen stellen auch die Sozialpartner in der Diakonie vor neue Herausforderungen, um im Wettbewerb zu bestehen", erklärt Ingo Dreyer, Hauptgeschäftsführer des VdDD.
Kostensteigerungen erwarten die diakonischen Unternehmen im kommenden Jahr vor allem aufgrund des Fachkräftemangels, der steigenden Belastungen durch die kirchliche Zusatzversorgung, für die Instandhaltung und bauliche Maßnahmen sowie für zunehmende Ausgaben für neue Informationstechnologien. Die Refinanzierungslage bleibt jedoch angespannt - in der Krankenhilfe gehen lediglich 11 Prozent der Befragten davon aus, dass die Kostensteigerungen von den öffentlichen Auftraggebern getragen werden.
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