Tara Stella Deetjen mit dem GOLDENEN LOT ausgezeichnet / Mitmenschliches und soziales Engagement gewürdigt
(Wuppertal) - Tara Stella Deetjen arbeitet als deutsche Entwicklungshelferin in Nepal und Indien. Vielen Menschen gilt sie bereits als Nachfolgerin Mutter Theresas. Am vergangenen Freitag (2. November) wurde sie vom Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) in Köln mit dem GOLDENEN LOT ausgezeichnet. Der Ingenieurverband würdigt damit ihr äußerst mitmenschliches und soziales Engagement sowie ihre zahlreichen Initiativen zur Gründung von Kliniken, Kinderheimen und Schulen.
"Wollen wir innovativ sein, so müssen wir außerhalb der von uns selbst gesetzten Grenzen denken und handeln. Es ist das Verdienst von Deetjen, dass sie außerhalb der Konventionen handelt, dass sie äußerst beharrlich an die Mit-Menschlichkeit erinnert und diese auch konsequent einfordert." sagte VDV-Präsident Wilfried Grunau in seiner Laudatio. "Ihnen geht es nicht um den Abriss von Grenzen, sondern um Empathie und darum, Haltung zu zeigen und aktiv zu helfen. Und das haben Sie mit Ihren Projekten in Benares und jetzt in Nepal auf sehr eindringliche und auch nachhaltige Weise gezeigt."
Eine Reise als Rucksacktouristin ("Backpacker") Anfang der 1990er Jahre durch Indien änderte ihr Leben: Stella Deetjen war Anfang 20 und wollte eigentlich Fotografie in Rom studieren. Doch alles kam anders: Als sie in der indischen Pilgerstadt Benares krank wird, hilft ihr ausgerechnet ein Bettler mit verstümmelten Händen und Füßen. Dieser an Lepra erkrankte alte Mann, der eigentlich selbst am meisten Hilfe bräuchte, fragt die junge weiße Touristin, ob er ihr irgendwie helfen könne. Die junge Frau ist im Innersten berührt: Ein "Unberührbarer" bietet der Touristin, die ihm unermesslich reich und fern erscheinen muss, Hilfe an. Diese Begegnung führte dann auch letztlich zu ihrer Entscheidung in Indien zu bleiben und den Leprakranken zu helfen.
Stella Deetjen eröffnet ihre erste Straßenklinik in der 1,3-Millionen-Metropole Benares, kämpft für die Rechte der Menschen dort und klärt die Menschen in ganz Indien über das Krankheitsbild auf. 1996 gründet sie die die Hilfsorganisation "Back to Life e.V.". Ihr Ziel: Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe. 2009 richtet sich der Blick von Stella Deetjen zusätzlich nach Nepal und sie baut auch dort Schulgebäude und Geburtshäuser. Die gezielten Förderungen des Vereins in Indien und Nepal beziehen sowohl soziale als auch medizinische und landwirtschaftliche Aspekte mit ein und sind so ausgelegt, dass die Einheimischen befähigt werden, sich (langfristig) selbst zu helfen. Insgesamt konnten bis heute über 45 000 Menschen von Back to Life e.V. profitieren.
2016 veröffentlicht Stella Deetjen ihr Buch "Unberührbar - Mein Leben unter den Bettlern in Benares", in dem sie von den Anfangsjahren ihrer Arbeit und des Vereins erzählt. Im gleichen Jahr trifft sie auf Papst Franziskus. Bereits 2006 wurde ihr von Michail Gorbatschow die Auszeichnung "World Hope Award" verliehen. Und auch ihr Vorbild, Mutter Theresa, als deren Nachfolgerin sie vielen gilt, hat bei einem Besuch ihr Projekt gesegnet. Seitdem wird Tara, wie die Inder sie nennen, als "Stern von Benares" selber wie eine Heilige verehrt. Im Hinduismus steht der Name Tara für eine Heilgöttin die auch unheilbare Krankheiten zu heilen vermag, und im Buddhismus steht das Wort für die Essenz des Mitgefühls.
Das GOLDENE LOT
Das GOLDENE LOT wird seit 1990 für herausragende Leistungen verliehen. Zu den Preisträgern gehören hochrangige Politiker (Joachim Gauck, Johannes Rau, Klaus Töpfer), namhafte Wissenschaftler und Ingenieure (Ulf Merbold, Wilfried Grunau, Jörn Lauterjung) und andere Personen des öffentlichen Lebens (Arved Fuchs, Fritz Pleitgen, Ranga Yogeshwar), von denen nicht wenige regelmäßig wiederkehrend an den jährlichen Preisverleihungen teilnehmen und in lockerer Runde über ihre aktuellen Aktivitäten berichten.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Vermessungsingenieure e.V. (VDV)
Dipl.-Ing. Burkhard Kreuter, Geschäftsführer
Weyerbuschweg 23, 42115 Wuppertal
Telefon: (0202) 7160579, Fax: (0202) 7160579