Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

"Tag Gegen Lärm": Diskotheken sagen Unterstützung zu

(Berlin)- Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e.V. (BDT), Fachabteilung Discotheken im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), unterstützt anlässlich des "Tages gegen Lärm" am 25. April 2001 die Bemühungen im Kampf gegen Freizeitlärm.

"Die zunehmende Anzahl freizeitbedingter Gehörschäden bei Kindern und Jugendlichen gibt Anlass zu großer Sorge. Eine Bewusstseinsänderung ist hier in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens dringend erforderlich", erklärt Thomas Stühler, Vizepräsident des BDT im DEHOGA.

Der Discothekenbesuch ist immer noch das beliebteste Freizeitvergnügen der Jugendlichen. Allwöchentlich strömen ca. 2,5 bis 3 Millionen Gäste in die Discotheken.


Gäste wollen das Musikerlebnis fühlen

"Die Discothekenunternehmer in Deutschland sind sich ihrer Verantwortung für ihre meist jugendlichen Gäste bewusst. Die Musik in der überwiegenden Zahl der Discotheken ist aber bei weitem nicht so laut, wie angenommen.

Zudem werden fast ausschließlich gesundheitlich unbedenkliche Basstöne eingesetzt, die die von den Gästen gewünschte Vibration im Bauch erzeugen, das Gehör aber nicht schädigen. Die Gäste wollen das Musikerlebnis fühlen", so Thomas Stühler.


Darüber hinaus ist diese etwas lautere, aber basslastige Musik nur auf der Tanzfläche zu hören, die im Verhältnis zur gesamten Gastfläche in der Diskothek allenfalls 5 bis 10 Prozent beträgt, und auf der sich die Gäste in der Regel nur wenige gespielte Lieder lang aufhalten.

In den übrigen Bereichen, in denen auch die von den Gästen nachgefragte Kommunikation stattfindet, ist die Musik deutlich leiser. Dort, und in weiteren Ruhezonen (Restaurant-Bereich, Bistro-Bereich, Spielbereich, Bar-Bereich), ist die aus gesundheitlichen Gründen wichtige Gehörerholung gegeben.


Disco-Musik weniger gefährlich

Viel größere Gefahr geht dagegen vom lauten und oftmals über Stunden dauernden Musikkonsum über Walkman, über Autoradios oder Rockkonzerte aus. Aber auch lautes Spielzeug, Silvesterknaller, Trillerpfeifen oder Drucklufthupen in Fußballstadien erreichen deutlich höhere und schädlichere Schallpegelwerte als
Discothekenmusik.

Gleichwohl stehen die Discothekenunternehmer zu ihrer Verantwortung für das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer Gäste und sagen daher ihre Unterstützung zu, mögliche Gefahren durch überlaute Musik zu bekämpfen.

Der BDT im DEHOGA spricht sich ausdrücklich für eine umfassende Aufklärungs- und Informationskampagne aus, in die alle betroffenen Stellen, wie z.B. Kindergärten, Schulen, Audiogerätehersteller, Konzertveranstalter, Spielzeugindustrie etc. eingebunden werden sollten.
Nur durch eine derart übergreifende Aufklärung über Ursachen und vor allem Folgen des Konsums von überlauter Musik lässt sich eine Bewusstseinsänderung und Einsicht auf der Anbieterseite sowie der Musiknutzerseite erreichen. Präventiver Gesundheitsschutz sollte oberste Priorität erlangen.


Einführung eines "DJ-Führerscheins" vorgeschlagen

Für den Bereich der Discotheken schlug der BDT im DEHOGA auf der gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) am 21. April 2001 durchgeführten Presseveranstaltung in der Berliner Diskothek "Fun & Filou" als präventive Maßnahme die freiwillige Einführung eines "Sachkundenachweises bzw. Führerscheines für DJ´s" vor.

Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Akustik, der Initiative Stiftung Hören, dem Berufsverband der Discjockeys und weiteren Institutionen sollen DJ´s über gesundheitliche und rechtliche Folgen überlauter Musik, über taktisches Vorgehen der Musikauswahl, über technische Möglichkeiten und über Maßnahmen zur Sensibilisierung der Gäste für leisere Musik aufgeklärt und fortgebildet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Berlin Am Weidendamm 1A 10873 Berlin Telefon: 030/7262520 Telefax: 030/72625242

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