Pressemitteilung | Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)

Tag der Pflegenden: Pflege stärken, Personalbedarf neu bemessen

(Berlin) - Aus Anlass des heutigen "Internationalen Tages der Pflegenden" fordert der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) konkrete Schritte, um die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte im Krankenhaus zu verbessern. Daher sollte ab 2021 ein neues Bemessungsinstrument für den Pflegepersonalbedarf eingeführt werden. Eine in der Praxis erprobte Interimslösung liegt dafür bereits vor, gemeinsam entwickelt von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), dem Deutschen Pflegerat und der Gewerkschaft verdi. Die Regelungen zu den Pflegepersonaluntergrenzen sollten nach ihrer befristeten Aussetzung nun vollständig in ein besseres Instrument überführt werden, so der Verband.

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd: "Die Pflegekräfte in unseren katholischen Kliniken leisten Enormes für die kranken und pflegebedürftigen Menschen in unserem Land. Das gilt nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie. Neben Lob und Anerkennung sind nun auch konkrete Schritte notwendig, um ihre Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Die Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhaus sind angesichts der Corona-Krise momentan ausgesetzt. Das war eine richtige und notwendige Entscheidung des Bundesgesundheitsministers. Doch bereits vor Beginn der Pandemie hat sich gezeigt, dass die Personaluntergrenzen in der Pflege nicht zu den erhofften Verbesserungen führten. Für die Pflegekräfte brachten sie im Gegenteil Mehrarbeit, kurzfristige Dienstplanänderungen und Rückrufe aus dem Frei. Hinzu kamen mehr Bürokratie, gesperrte Intensivbetten und Kliniken, die sich von der Notfallversorgung abmelden mussten. Die Untergrenzen-Regelung hat ihre Zielsetzung nicht erreicht und sollte daher jetzt vollständig aufgehoben und durch ein neues Personalbemessungsinstrument für Pflegekräfte ersetzt werden. Wichtig ist dabei, den individuellen Pflegebedarf der Patienten in den Fokus zu rücken und den Pflegeteams Gestaltungsfreiheit zu geben."

Im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege wurden Krankenkassen und DKG gemeinsam mit dem Deutschen Pflegerat, Gewerkschaften und Arbeitgebern beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln. Bereits zum Jahreswechsel haben DKG, Pflegerat und die Gewerkschaft verdi eine Übergangslösung vorgelegt, die sich an der bisherigen Pflegepersonal-Regelung (PPR) anlehnt.

Rümmelin weiter: "Das Interims-Konzept PPR 2.0 von DKG, Pflegerat und Gewerkschaft verdi liegt auf dem Tisch und ist einsatzbereit. Sofern es die Entwicklung der Pandemie zulässt, sollte es ab 2021 verbindlich zur Bedarfsbemessung des Pflegepersonals in Krankenhäusern eingeführt werden. Die Pflegenden bekommen dann mehr Zeit für eine individuelle, bedarfsgerechte Versorgung der Patienten. Dafür werden mehr Pflegekräfte benötigt. Daher muss der Pflegeberuf für junge Menschen auf Ausbildungssuche, aktuell in Teilzeit Arbeitende und mögliche Berufsrückkehrer attraktiver werden. Außerdem sind die zusätzlichen Stellen dauerhaft zu refinanzieren. Die neue Personalbemessung wäre ein wichtiger von vielen weiteren notwendigen Schritten zur Rückenstärkung für die Pflegekräfte im Krankenhaus."

Der "Internationale Tag der Pflegenden" erinnert immer am 12. Mai an den Geburtstag von Florence Nightingale, der Begründerin der modernen Krankenpflege. Ihr Geburtstag jährt sich 2020 zum zweihundertsten Mal. Aus diesem Anlass hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Jahr 2020 zum "Internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen" ausgerufen.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD) Herbert Möller, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Große Hamburger Str. 5, 10115 Berlin Telefon: (030) 2408368 11, Fax: (030) 2408368 22

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