Tag der älteren Generation: Altersgerechte Wohnungen noch immer Mangelware / KfW-Programm "Altersgerecht umbauen" fortführen - steuerliche Anreize schaffen
(Berlin) - Angesichts des heutigen (6. April 2011) bundesweiten Tags der älteren Generation weist der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, darauf hin, das altersgerechte Wohnungen in Deutschland noch immer Mangelware sind, obwohl der Bedarf in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. "Bereits in 15 Jahren wird das Wohnen 70plus ein Viertel des gesamten Wohnungsmarktes ausmachen. Doch altersgerechte Wohnungen sind noch immer Mangelware - bislang gibt es nach Experten-Schätzungen nur 400.000 bis 500.000 entsprechende Wohneinheiten, d.h. rund 1 Prozent des Wohnraums in Deutschland", erklärt BFW-Präsident Walter Rasch. "Doch zwei Drittel der Senioren wünschen sich - mit verschiedenen Hilfestellungen, das hat eine Umfrage durch TNS Emnid in unserem Auftrag Anfang 2011 belegt, ihren Lebensabend selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu verbringen", so Rasch weiter.
Damit sich die Schere in den nächsten Jahren nicht weiter öffne, fordert Rasch, dringend das KfW-Programm "Altersgerecht umbauen" auch über 2011 hinaus weiterzuführen und die Zuschussvariante, die bislang nur Selbstnutzern vorbehalten ist, auch für Wohnungsunternehmen zu öffnen. Bislang sei dieses Programm nur bis Ende des Jahres 2011 gesichert. Heute lebten schätzungsweise 95 Prozent aller Altershaushalte in Wohnungen, die weder barrierefrei noch barrierearm seien. Das seit 2009 bestehende Programm "Altersgerecht umbauen" leiste hier einen wichtigen Beitrag, älteren Menschen einen möglichst langen Verbleib in ihrer angestammten Wohnung zu ermöglichen.
Rasch schlägt außerdem vor, das KfW-Programm durch steuerliche Anreize zu ergänzen. Denkbar sei eine Verdopplung der linearen Abschreibung von zwei auf vier Prozent sowie die Einführung einer erhöhten AfA in Höhe von acht Prozent in den ersten acht Jahren bei energetischen und altersgerechten Baumaßnahmen im Neubau und Bestand oder Gewährung einer alternativ gleichwertigen Investitionszulage.
Benötigt werden laut dem Eduard-Pestel-Institut rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen bis 2025, pro Jahr sind dies rund 100.000 Wohnungen. Neben der Sanierung bedeutet das auch Neubau, denn ein Teil der alten Bausubstanz lässt sich nicht mehr wirtschaftlich barrierearm umbauen: ohne Stufen in den Wohnungen und mit einem Fahrstuhl.
Grafiken zur TNS Emnid-Studie "Wohnwünsche im Alter" sowie zum Bedarf an altersgerechtem Wohnraum sind auf der Website des BFW unter www.bfw-bund.de downloadbar.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW)
Miriam Herke, Pressesprecherin
Kurfürstendamm 57, 10707 Berlin
Telefon: (030) 32781-0, Telefax: (030) 32781-299
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