„Systemwechsel und Aufbruch statt Krise und Korruption“

(Bonn) - „Die Recyclingwirtschaft braucht, erst recht nach den Korruptionsvorfällen, einen Systemwechsel hin zu mehr Wettbewerb, zu mehr Transparenz und auch zu mehr Kontrolle der Leistungen der Entsorgungswirtschaft,“ erklärte der Präsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), Hans Jürgen Cierzon, anlässlich der Vorstellung der Halbjahresumfrage des bvse vor der Presse in Bonn.

Die aktuellen Vorgänge um Korruption in Nordrhein-Westfalen bezeichnete Cierzon als „schockierend und heilsam zugleich“. Der bvse-Präsident legte dabei Wert auf die Feststellung, „dass wir Mittelständler die Ausgesperrten bei diesen Kungeleien waren und sind“. Der bvse setze „nun erst recht alles daran, dieses ungesunde Geflecht aus Konzernen, Kommunen und hoher Politik“ zugunsten von „Transparenz, Wettbewerb und Kontrolle“ und „damit besseren Bedingungen für alle“ zu ersetzen.

Dabei sieht sich der bvse in einer sehr guten Position. „Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch von Bund, Ländern und Kommunen. Auf meine Schreiben hat es eine Vielzahl von interessanten, teils vielversprechenden Reaktionen gegeben, bislang leider nicht von NRW-Ministerpräsident Clement“ berichtete der bvse-Präsident.

In dieses Bild passe die Behauptung Clements, nachdem er von den Verhaftungen prominenter Mitglieder seiner Partei erfahren habe, dass diese Vorgänge „branchenspezifisch“ seien. bvse-Präsident Cierzon wiederholte die klare Forderung des Mittelstandes: „Das muss aus der Welt! Nach den heftigen Reaktionen aus der ganzen Branche fordern wir von Ministerpräsident Clement, diese massive Beleidigung zurückzunehmen.“

Zudem sei man „hoch erstaunt über die neuerlichen Entwicklungen in puncto Einflussnahme der Landesregierung zugunsten von konzernnahen Lösungen“, führte der bvse-Präsident aus. Man werde „speziell in NRW am Ball bleiben und entsprechend Alarm schlagen“, betonte er.

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