Pressemitteilung | Deutscher Spendenrat e.V.

Süddeutsche sind am spendabelsten / Über eine Milliarde Euro für Südostasien

(Nürnberg/Bonn) - Auf die Tsunami-Katastrophe in Südostasien reagierten die Bundesbürger unverzüglich: Bereits am ersten Werktag nach Weihnachten machten sie spontan 33 Millionen Euro locker. In der Zeit zwischen dem 27.12. und Silvester 2004 spendeten sie knapp 40 Prozent des gesamten Dezember-Volumens an spontanen Geldmitteln. Dies zeigt eine nähere Untersuchung von GfK Charity*Scope. Insgesamt gingen im Dezember 598 Millionen und im Januar 519 Millionen Euro an Geldspenden ein, so dass sich die stolze Summe von über 1,1 Milliarden Euro von deutschen Privatpersonen ergab. Zum Vergleich: das Spendenaufkommen des Monats November betrug knapp über 200 Mio. Euro.

Als Spendenzweck wird am häufigsten die humanitäre Hilfe unterstützt. In diesen Bereich fließen gut 82 Prozent aller Geldspenden. Die zweitstärkste Gruppe stellt die Kultur- und Denkmalspflege mit knapp 6 Prozent, während der Tierschutz und auch der Umweltschutz einen Spendenanteil von jeweils 2,4 Prozent für sich verbuchen können. Die weiblichen Spender sind dabei eher auf die humanitäre Hilfe und den Tierschutz ausgerichtet. Männer hingegen fühlen sich eher dem Umweltschutz verpflichtet. Aber auch bei der Kultur- und Denkmalpflege sind die Männer ein wenig stärker engagiert als die Frauen.
Neben dieser unterschiedlichen Ausrichtung auf den Spendenzweck sind auch starke regionale Unterschiede feststellbar. Spendet im Süden nahezu jeder 4., so sind es im Norden lediglich knapp jeder 6. Der südliche Spender greift auch öfter und tiefer in das Portemonnaie. Dieser hat 3,6 mal im 2. Halbjahr 2004 eine Geldspende geleistet. Der Nordspender dagegen nur 3,0 mal.

Im Projekt GfK Charity*Scope führen 10.000 deutsche Privatpersonen ab 10 Jahren aufwärts Tagebuch über ihre Spenden. So ist es möglich, eine taggenaue Analyse vorzunehmen. Angegeben wird auch, auf welchem Weg das Geld floss. Damit können Spenden, die als Dauerauftrag laufen, von den (eher) spontanen Spenden unterschieden werden. Offenbar legen sich die Bundesbürger beim Spenden generell nicht so gerne im Voraus fest: Auch in den Monaten Juli bis November betrug der wertmäßige Anteil von Geldspenden per Dauerauftrag gerade einmal neun Prozent; im Dezember waren es jedoch nur knapp zwei Prozent.

Bei der Soforthilfe für Südostasien waren vor allem Geldspenden gefragt. In Deutschland wird aber im Laufe eines Jahres auch eine Unmenge von Sachspenden und ehrenamtlichen Tätigkeiten (Zeitspenden) aufgebracht. Erst dies ergibt ein vollständiges Bild der Charity in Deutschland. Unter dem Titel „Bilanz des Helfens“ wurde von der GfK zum ersten Mal eine solche Gesamtschau erstellt. GfK und Deutscher Spendenrat präsentieren die Ergebnisse auf einer Pressekonferenz am 11. April 2005 in Berlin.

Weitere Informationen:
Martin Günther, GfK Panel Services Deutschland,
Tel. 0911 395-4157, Fax 0911 395-4433,
Martin.Guenther@gfk.de

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Spendenrat e.V. Simrockallee 27, 53173 Bonn Telefon: 0228/9355728, Telefax: 0228/9355799

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