Pressemitteilung | Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e.V. - Geschäftsstelle Bremen

Studium muss zum Beruf befähigen

(Hannover) - Der Hochschultag der Bauindustrie 2004 führte am 3. November 2004 Professoren niedersächsischer und bremischer Universitäten und Fachhochschulen, Bauunternehmer sowie Vertreter öffentlicher Auftraggeber auf Einladung des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen und der Ingenieurkammer Niedersachsen im Ausbildungszentrum Mellendorf der Bauindustrie zusammen.

Der Präsident des Verbandes, Prof. Dr.-Ing. Rolf Warmbold, betonte in seiner Begrüßung, dass die Veranstaltung auch nach der Fusion der Bauindustrieverbände Niedersachsen und Bremen ihren Platz behalte als Treffpunkt für einen weiterführenden fachlichen Gedankenaustausch für Wissenschaft, Bauwirtschaft und Ingenieurkammer. Das Schwerpunktthema „Neuausrichtung der Hochschulausbildung für Bauingenieure“ sei für die Bauunternehmen von besonderer Bedeutung. Wenn später statt Diplom-Ingenieuren ein Bachelor oder ein Master eingestellt werden solle, erwarteten die Unternehmen akademisch vorgebildete Berufsanfänger, die zunächst als Bauleiter ihre theoretisch gewonnenen Kenntnisse in der Praxis umsetzten und sich schnell auf die betrieblichen Bedürfnisse einstellten. Beim technischen Führungspersonal dürften keine Lücken in für die Praxis wichtigen Bereichen entstehen.

Der Präsident der Ingenieurkammer Niedersachsen, Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. e.h. Viktor Rizkallah, begrüßte die Teilnehmer im Namen des Mitveranstalters, der Ingenieurkammer Niedersachsen. Er rief Professoren und Bauunternehmer dazu auf, sich öffentlich den veränderten Anforderungen zu stellen.

Universitätsprofessor Dr.-Ing. Dietmar Hosser, Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen der Niedersächsischen Universität Braunschweig, stellte das Konzept seiner Hochschule zur Einführung der neuen Studiengänge Bachelor und Master vor. Behindert würden diese Neuerungen durch Kürzungen des Landes Niedersachsen, die die Substanz der Lehre und der Forschung gefährden könnten. In Zusammenarbeit mit dem Architektur-Fachbereich seien allerdings neue zukunftsweisende Studiengänge erarbeitet worden.

Prof. Dr. Felix Rauner, Institut Technik und Bildung, Universität Bremen, kritisierte eingangs die Studie der OECD, die Deutschland eine zu geringe Anzahl von Hochschulabsolventen bescheinigt hatte. Die Anzahl der Hochschulabsolventen würde nur geringfügig auf etwa 17 Prozent bis zum Ende dieses Jahrzehnts ansteigen. Viel entscheidender für die Qualität im Baubereich sei, dass das praktische Baustellenwissen integriert werde. Für ihn stehe im Vordergrund, dass berufsbefähigende Studiengänge erarbeitet würden, die zur Überwindung der Innovationsbarriere beitrügen.

Seine Übereinstimmung mit diesen Zielen betonte Dipl.-Ing. Boris Engelhardt vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Als Geschäftsführer des Akkreditierungsverbandes für Studiengänge des Bauwesens e. V. betonte er, dass an der bisherigen berufsbefähigenden Ausrichtung des Studiums nicht gerüttelt werden dürfe. Die Aktivitäten der Bauwirtschaft, kombiniert mit weiteren Wirtschaftsbereichen, dienten der Schadensminimierung.

Abschließend wurde über die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens zu den Auswirkungen der Umgebungsbedingungen auf die Messergebnisse geotechnischer Messinstrumente berichtet. Universitätsprofessor Dr.-Ing. Norbert Meyer, Institut für Geotechnik und Markscheidewesen der Technischen Universität Clausthal, wies darauf hin, dass dieses Projekt aus Mitteln der Stiftung der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen gefördert worden sei.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bauindustrie für Niedersachsen e.V. Eichstr. 19, 30161 Hannover Telefon: 0511/348340, Telefax: 0511/3480711

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